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Sparkassen als Rathaus-Filialen

Bezirksämter Sennestadt, Senne, Dornberg und Gadderbaum sollen schließen

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Die Stadt Bielefeld will ihre Verwaltungsdienstleistungen künftig auch in ausgewählten Filialen der Sparkasse anbieten. Dafür sollen die Bezirksämter in Sennestadt, Senne, Dornberg und Gadderbaum geschlossen werden.

Die Neuorganisation der Bezirksverwaltung ist eines der Kernstücke der »Agenda für Bielefeld«, auf die sich Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) und die Rathausdezernenten gestern in einer Klausurtagung verständigten. »Wir wollen das Angebot in der Fläche verbessern, gleichzeitig schlankere Strukturen aufbauen«, sagte David.
An bestimmten Wochentagen sollen in Sparkassen-Filialen vor allem in entfernteren Stadtteilen von der Verwaltung all die Leistungen angeboten werden, die auch in den Bürgerberatungen im Rathaus und den Bezirksämtern erbracht werden. In den Kassenhallen werden dann Anträge auf einen Reisepass oder Gewerbeanmeldungen angenommen, Führerscheine oder Meldebescheinigungen ausgegeben. David denkt an ein »Shop-in-Shop-System«, wie es die Deutsche Post betreibt.
In Jöllenbeck, Brackwede und Heepen sollen die Bezirksämter erhalten bleiben. In der Bürgerberatung im Neuen Rathaus will der OB die Öffnungszeiten auch auf den Samstag von 10 und 14 Uhr ausdehnen. Außerdem soll die städtische Telefonzentrale zu einem »Call Center« werden, das auch Auskünfte erteilen kann. Gestrafft werden soll auch die Verwaltung der zehn Stadtbezirke. Dort sei die Aufgabenverteilung bislang nicht optimal, sagte David. Frei werdendes Personal soll an anderer Stelle eingesetzt werden. Betriebsbedingte Kündigungen schloss David für die Gesamtverwaltung aus. Die nicht mehr benötigten Bezirksämter sollen verkauft oder für andere Verwaltungszwecke genutzt werden.
David räumte ein, mit seinem Vorstoß zur Verringerung der Anzahl der Bezirke in der vergangenen Wahlperiode auf heftigen Widerstand gestoßen zu sein. Es solle aber noch einmal darüber nachgedacht werden. Die Zeit für solche nur im breiten Parteienkonsens möglichen Entscheidungen hält er für günstig: »Nach der Bundestagswahl stehen bis 2009 keine weiteren Wahlen an.« Auch von den Ratsfraktionen sei bei den Haushaltsberatungen ein deutliches Signal zur übergreifenden Zusammenarbeit ausgegangen.Weiterer Bericht Lokalseite 8

Artikel vom 16.06.2005