Papageienkrankheit breitet sich aus - Illegale Geflügelhaltung
Sangerhausen (dpa). Bei einem Ausbruch der Papageienkrankheit haben sich in Sachsen-Anhalt vermutlich 18 Menschen angesteckt. Der Labornachweis des Erregers im Blut soll binnen zwei Wochen Gewissheit bringen. Auslöser ist eine illegale Geflügelhaltung in einer Scheune bei Sangerhausen, wo 1000 Tiere unter katastrophalen hygienischen Bedingungen lebten. Die Papageienkrankheit (Ornithose) wird vor allem von Geflügel auf Menschen übertragen und kann unter Umständen tödlich sein. Die meldepflichtige Krankheit äußert sich zunächst durch grippeähnliche Beschwerden. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist sehr selten. Überträger des Erregers sind nicht nur Papageien und Sittiche, sondern auch Tauben, Enten oder Truthühner. »Die wichtigsten Überträger in Deutschland sind Tauben«, sagte Prof. Eberhard Straube vom Universitätsklinikum Jena. Nach amtlichen Angaben sind allein im Landkreis Sangerhausen bislang 70 Tierbestände ermittelt worden, die Geflügel von der illegalen Haltung in Großleinungen gekauft hatten. In zwei Beständen mit Hühnern, Gänsen und Enten sei die Krankheit nachgewiesen worden, hieß es. Die Tiere würden derzeit mit Medikamenten behandelt.