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Motor zieht nicht an

Prognose: Wirtschaft wächst nur um 0,7 Prozent


Kiel (dpa). Die deutsche Wirtschaft wird im laufenden Jahr nicht mehr nennenswert an Fahrt gewinnen. Das ergibt sich aus der jüngsten Konjunkturprognose des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), die gestern in Kiel veröffentlicht wurde. Danach wächst die Wirtschaft in diesem Jahr um 0,7 und im nächsten Jahr um 1,3 Prozent. Die Voraussage für das laufende Jahr liegt damit nur um ein Zehntelprozent höher als im März.
Im zweiten Quartal rechnen die Kieler Forscher sogar mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um ein Prozent.
Die wesentlichen bekannten Hemmschuhe für die deutsche Wirtschaft wirken nach der IfW-Analyse unvermindert fort: Hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Konsumnachfrage, zögerliche Investitionen und hohe Rohstoff- und Energiekosten. »Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich weiter verschlechtert; die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist abermals gesunken«, schreiben die Kieler Ökonomen. Eine leichte Steigerung der Erwerbstätigkeit kommt lediglich durch die »Ich-AGs« und »Ein-Euro-Jobs« zu Stande.
Die Exporte, die seit langem allein die deutsche Wirtschaft voranbringen, werden nach den IfW-Erwartungen wegen der eingetrübten Konjunktur im Euroraum nur moderat zulegen. »Noch verhaltener steigt die Binnennachfrage«, heißt es in der Prognose.

Artikel vom 14.06.2005