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Versicherte zahlen drauf

Fusion Vereinte Innungskrankenkasse mit IKK Bayern

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Die Fusion der »Vereinten Inunngskrankenkasse« (früher: IKK Westfalen) mit der maroden IKK Bayern zum 1. Juli bringt die Versicherten in Westfalen-Lippe um eine Beitragssenkung in Höhe von 0,3 Prozent.
»Arbeitsplätze sind gesichert«: Klaus Brandner.

Eigentlich hätte der Beitragssatz der Vereinten IKK zu diesem Termin von derzeit 13,9 auf 13 Prozent gesenkt werden müssen. So soll die gesetzlich für alle Kassen vorgeschriebene Auslagerung von Zahnersatz und Krankengeld aus dem Leistungskatalog ausgeglichen werden.
Doch die Versicherten der früheren IKK Westfalen müssen mit ihren Beiträgen auch für die 100 Millionen Euro Schulden der IKK Bayern gerade stehen. Die bayerischen Versicherten wiederum profitieren von der Fusion. Zahlen sie bisher 15,7 Prozent, werden sie künftig 2,4 Prozent im Monat sparen.
Die Festlegung auf den neuen Satz auf 13,3 Prozent ist wegen der Fusion rechtlich möglich. Doch bei der IKK in Westfalen fürchtet man um die Konkurrenzfähigkeit. Der direkte Mitbewerber, die AOK Westfalen-Lippe, wird seinen Beitragssatz von 13,9 auf die vorgeschriebenen 13 Prozent senken und ist damit künftig günstiger.
Nur dank der Übernahme der bayerischen IKK durch die Westfalen konnte die Kasse gerettet werden. Durch die Fusion entsteht eine der größten gesetzlichen Krankenkassen mit 1,06 Millionen Versicherten und 2700 Mitarbeitern.
Der Gütersloher SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Brandner hatte als alternierender Verwaltungsratschef der Vereinten IKK erklärt, dass die Arbeitsplätze im gesamten Verbreitungsgebiet gesichert seien.
Die Senkung der Krankenkassenbeiträge zum 1. Juli wird nicht über die gesetzlich geforderten 0,9 Prozent hinausgehen. Das ergab eine Umfrage.

Artikel vom 14.06.2005