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Friedrich kehrt zurück

Noch-Armine Owomoyela muss Ex-Arminen weichen

Frankfurt/Main (WB/fwk). Das kennt jeder Nationalspieler. Irgendwann klopft es - und dann steht der Bundestrainer vor der Tür. Er hat dann meistens etwas zu sagen.

Mal sind die Gespräche angenehm, dann wieder nicht. Der Berliner Arne Friedrich gehörte am Abend vor dem Auftaktspiel gegen Australien zu den Glücklichen, die sich gern anhörten, was ihnen Jürgen Klinsmann mitzuteilen hatte. Dem Berliner wurde der Startplatz für die rechte Außenbahn angetragen. Die ist Friedrichs erklärte Lieblingsposition.
Weil er längere Zeit verletzt gefehlt hat in dieser Saison, war der 26-Jährige etwas aus dem Blickfeld der Nationalmannschaft geraten. Doch beim ersten Wettbewerbsspiel unter Klinsmann durfte sich Friedrich als Gewinner fühlen, der die Rückkehr auf einen Stammplatz mit einer guten Leistung eingeleitet hat. Zwar bewährte er sich in seinem 27. Länderspiel weniger im Abschirmdienst, trug aber den Ball einige Male gewinnbringend nach vorn. Friedrich leitete den Führungstreffer von Kuranyi ein und holte den Elfmeter heraus, den Ballack zum 3:2 nutzte. »Ich bin sehr zufrieden«, sagte der Herthaner, merkte aber gleichzeitig an: »Wir müssen natürlich da hinkommen, auch mal zu null zu spielen.«
Zu verdanken hatte der gebürtige Bad Oeynhausener seinen Einsatz auch mangelndem Vertrauen von Klinsmann in die Alternativen. Er war zuletzt weder vom Stuttgarter Andreas Hinkel noch vom Bielefelder Patrick Owomoyela so überzeugt, dass er sie aufgestellt hätte. Der zu Werder Bremen wechselnde Owomoyela gehörte nicht einmal zu den Kandidaten, die sich später aufwärmen sollten und verharrte auf der Bank. So könnte man sagen, dass ein Ex-Armine einem Noch-Arminen den Platz wegschnappte. Das muss nicht so bleiben, und es hängt von Klinsmann ab, ob er allen eine Chance gewährt beim Confed Cup. Grund, Friedrich heraus zu nehmen, gibt es nicht.

Artikel vom 17.06.2005