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»Kindern zeigen, was ich alles konnte«

Beim Ehemaligen-Treffen der Hans-Ehrenberg-Schule gab es die Abiturarbeiten zurück

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). Hoch her ging es Freitag beim Ehemaligentreffen in der Sennestädter Hans-Ehrenberg-Schule. Denn außer der Gelegenheit zu guten Gesprächen mit Klassenkameraden von einst bestand dabei für die Schüler der Abschlussjahrgänge 1968 bis 1994 die Möglichkeit, ihre Abitur-Klausuren mit nach Hause zu nehmen. Einige hundert Besucher machten davon Gebrauch.

»Wir brauchen Platz im Archiv«, erklärt Ute Wilmsmeier gegenüber dem WESTFALEN-BLATT eine Motivation für die einmalige Verteil-Aktion. Zehn Jahr müssten Abiturklausuren aufbewahrt werden. Danach könnten sie an die Verfasser herausgeben oder vernichtet werden, so die stellvertretende Schulleiterin. Am Hans-Ehrenberg-Gymnasium seien jedoch seit den ersten Abiturprüfungen 1968 sämtliche Unterlagen aufbewahrt worden. 150 dicke Aktenordner hätten sich dabei über die Jahre angesammelt.
Nachdem bekannt geworden sei, dass alle Arbeiten, für die die Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist, während des Ehemaligentreffs herausgegeben würden, habe sich das Schulsekretariat kaum vor Anrufen Interessierter retten können, so Ute Wilmsmeier weiter. »In der vergangenen Woche gab es bereits mehr als 200 Anfragen.«
Ähnlich überwältigend war die Resonanz auf die Ausgabe während des Treffens selbst. Überall in den mehr als 20 nach Jahrgängen aufgeteilten Ausgabestellen bildeten sich Menschentrauben. »Ich weiß nichts mehr von damals«, gibt Ingo Brandt (Abitur 1980) schmunzelnd zu, während er seine Leistungskurs-Klausur im Fach Geschichte durchblättert.
»Jetzt kann ich meinen Kindern zeigen, was ich damals alles konnte«, triumphiert Werner Klöpper, während er stolz mit den bereits vor 34 Jahren halbseitig beschriebenen Papierbögen seiner Mathematik-Abiturklausur durch die Luft wedelt. Und auch die Lehrer sind zufrieden, die Gesichter vieler Ex-Schüler nach Jahrzehnten wieder zu sehen. Insbesondere die ehemaligen Schulleiter Karl-Heinz Potthast und Dieter Mayer mussten viele Hände schütteln.
In die Hände spucken mussten hingegen die Teilnehmer des Volleyballturniers der Ehemaligen am Nachmittag. Neun Teams mit mehr als 50 Mitspielern boten dabei »Volleyball auf hohem Niveau«, wie sich Sportlehrer Ernst-Otto Frauenholz freute.
Insgesamt gesehen war das HES-Ehemaligentreffen somit für alle Beteiligten ein Erfolg. Übrigens: Wer es bisher versäumt hat, sich seine Abiturklausur zu sichern, sollte das schnell nachholen. »Alle was übrig bleibt, wird Ende der Sommerferien entsorgt«, betont Ute Wilmsmeier.

Artikel vom 15.06.2005