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KommentareFreispruch für Michael Jackson

Nur ein komischer Kauz?


Im Zweifel für den Angeklagten - so entschieden die Geschworenen am Ende des spektakulären Prozesses gegen Michael Jackson. 14 Wochen lang musste sich der Mann, der seinem Selbstbild nach der Freund aller Kinder dieser Welt ist, gegen den Verdacht verteidigen, sein Kinderparadies Neverland Ranch geschaffen zu haben, um Kinder zu verführen und sexuell zu missbrauchen. Trotz Freispruchs in allen Punkten aber wird es der einstige Superstar schwer haben, zu einem normalen Leben zurückzukehren - sofern bei dem seinen je davon die Rede sein konnte.
Schon als Kinderstar brachte es Michael mit seinen Geschwistern, den »Jackson Five«, zu Ruhm und Reichtum. Zwar stieg sein Stern am Himmel des Show-Bizz in galaktische Höhen - doch dass er darüber ein »komischer Kauz« wurde, zeigte sich in immer abstruseren Aktionen.
»Jackos« Haut wurde weißer und weißer, seine Nase kleiner und kleiner. War es zunächst Affe »Bubbles«, mit dem er durch sein Neverland-Reich zog, so wurden es später immer mehr Kinder, die Jackson dort an die Hand nahm. Wie seine eigenen drei Kinder gezeugt wurden, wird bis heute als »Geheimnis« gehandelt.
Michael Jackson nur als »egozentrischen Künstler« zu bezeichnen, ist zu kurz gegriffen. Psychologen erkennen da wohl mehr. Ob dem auch finanziell angeschlagenen einstigen Superstar nun ein Comeback gelingen wird, bleibt daher auch nach dem von seinen Fans gefeierten, von vielen anderen jedoch mit Skepsis gesehenen Freispruch mehr als fraglich. Ingo Steinsdörfer

Artikel vom 15.06.2005