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»Leidenszeit« der
Patienten verkürzen

Städtische Kliniken Bielefeld: Kooperationsvertrag

Bielefeld (hu). Bei der Versorgung von Patienten, die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk bekommen, arbeiten die Städtischen Kliniken Bielefeld jetzt enger mit Kooperationspartnern zusammen. Gestern unterzeichnete Klinik-Geschäftsführer Dr. Johannes Kramer einen Vertrag zur integrierten Versorgung mit der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) und der Median-Klinik für Rehabilitation.

In Anspruch nehmen können die neue Form der Versorgung alle bei der DAK Versicherten, das sind in Bielefeld etwa 50 000 Menschen. Das Behandlungsprogramm umfasst die Untersuchung und Operation im Krankenhaus sowie die stationäre und ambulante Rehabilitation nach der OP. »Großer Vorteil ist, dass sich der Patient nicht mehr selbst im Angebots-Wirrwarr zurechtfinden muss, sondern von der ersten Untersuchung bis zur Nachbehandlung begleitet und betreut wird«, betonte Dr. Martin Engelhardt, Chefarzt der orthopädischen Klinik des Krankenhauses Mitte.
Ein weiterer Pluspunkt sei darüber hinaus, dass die Patienten laut Vertrag innerhalb bestimmter Fristen versorgt werden müssen, die Leidenszeit so verkürzt wird. »Eine Operation muss dann innerhalb von acht Wochen erfolgen«, erklärte Engelhardt. Auch mit den niedergelassenen Orthopäden solle eng zusammengearbeitet werden. So sollen Doppeluntersuchungen vermieden und die Behandlung beschleunigt werden.
Künftig wird es einen Ansprechpartner für die DAK-Patienten in den Kliniken und einen bei der Krankenkasse geben, der sie während ihrer gesamten Erkrankung betreut und auch den geeigneten Reha-Platz organisiert. In diesem Bereich ist das Median-Klinikum für Rehabilitation mit Standorten in Bad Salzuflen und Bad Oeynhausen Kooperationspartner. »Ambulante Reha-Maßnahmen sind darüber hinaus auch in Bielefeld möglich«, sagte Median-Verwaltungsdirektor Stephan Dransfeld.
Auch finanzielle Vorteile gebe es durch die Kooperation für die DAK-Mitglieder, so DAK-Landesgeschäftsführer Hans-Werner Veen. »Es entstehen keine Kosten für Anwendungen wie zum Beispiel Krankengymnastik oder Transportkosten.«
Dass die Zusammenarbeit zunächst auf den Bereich Hüft- und Knieoperationen beschränkt ist habe den Grund, dass dieser medizinisch gut überschaubar sei, sagte Klinik-Geschäftsführer Kramer. Er gehe jedoch davon aus, dass es eine weitere Kooperation auch bei anderen Behandlungen geben werde.
Dass von dem neuen Verfahren zunächst nur DAK-Versicherte profitieren, sieht Kramer nicht als Nachteil für andere Patienten. »Es ist eine Verbesserung unserer bisherigen Leistungen. Niemand, der nicht bei der DAK versichert ist, wird deswegen zurück gestellt.« Außerdem erwarte er, dass ähnliche Verträge auch mit anderen Krankenversicherungen abgeschlossen werden könnten.
Eine derartige Kooperation unterhält die DAK in Nordrhein-Westfalen bislang mit 25 Krankenhäusern, unter anderem mit der Klinik Gilead in Bethel.

Artikel vom 14.06.2005