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»Jeder Verein hat
seine eigene Seele«

Stadtschützenfest in der Diskussion

Bielefeld (jr). »Alle vier oder fünf Jahre ein gemeinsames Stadtschützenfest auf die Beine zu stellen, müsste in Bielefeld möglich sein.« Diesen Vorschlag macht jetzt Willibald Preuth, seit vielen Jahren festerprobter Golden-Age-Club-Leiter. Mit einem Fest aller heimischen Schützenvereine könne das Schützenwesen insgesamt gestärkt werden, meint Preuth.

Dem rührigen Golden-Age-Club-Leiter war beim jüngsten Bielefelder Schützenfest nicht verborgen geblieben, dass die Besucherresonanz an den beiden Festtagen doch zu wünschen übrig ließ. »Da macht man sich dann seine Gedanken, wie es besser laufen könnte«, sagt Willibald Preuth und konfrontierte mit seinem Vorschlag auf dem Johannisberg gleich einen kompetenten Ansprechpartner: Hartmut Schober, den Vorsitzenden des Schützenkreises Bielefeld.
Hartmut Schober winkte indes sogleich ab. »Dieser Wunschgedanke kann in der Praxis wohl kaum funktionieren. Denn die im Raum Bielefeld existierenden Schützenvereine pochen nun mal auf ihre Eigenständigkeit.«
In der Tat kann sich für den Vorschlag eines gemeinsamen Stadtschützenfestes offenbar kein Verein erwärmen. »In Hannover mag das aus der Tradition heraus klappen«, sagt Horst Sieweke, Chef der Schützengesellschaft des Amtes Heepen, »aber wohl kaum in Bielefeld.« Die Heeper Schützen würden sich jedenfalls ausklinken. Weil auf diese Weise mögliche Probleme in einem anderen Verein wohl kaum gelöst werden könnten.
Jörg Ernst, Chef des Schildescher Schützenvereins Weidmannsheil, sieht es ähnlich. »Alle Schützenvereine in Bielefeld unter einen Hut zu bekommen, ist Theorie. Zumal jeder Verein seine eigene Seele hat.«
Gemeinsam an einem Strang zu ziehen, wurde übrigens einmal in den 90er Jahren in Bielefeld praktiziert. Bei den sogenannten »Krebshilfetagen«. Damals hatte es aber im Anschluss Dissonanzen gegeben, weil das Engagement der teilnehmenden Schützenvereine offenbar unterschiedlich bewertet wurde.
Aber zurück zu den Feierlichkeiten der heimischen »Grünröcke«. Präsenz zeigen beim benachbarten Schützenfest - in dieser Hinsicht klappt zumeist die Unterstützung. Als am Wochenende die Bielefelder zu ihrem 174. Schützenfest einluden, waren sowohl die Grünröcke aus Heepen und Schildesche als auch Dornberg mit einer Abordnung vertreten.

Artikel vom 14.06.2005