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Harte Suche nach dem Job

Wer in den Sommerferien arbeiten will, der muss sich jetzt beeilen

Von Stefanie Hennigs
und Jürgen Vahle
Bielefeld (WB). Wer glaubt, Schüler liegen in den Ferien nur auf der faulen Haut, der irrt gewaltig. Ferienjobs sind seit jeher beliebt. Das zusätzliche Geld können die meisten für Urlaub, den Führerschein, Handy, Kleidung, CDs oder das neue PC-Spiel gut gebrauchen. Und weil dem so ist, arbeiten vier von zehn Schülern sogar regelmäßig, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden. Die Zahl der Geld verdienenden Jugendlichen steigt in den Ferien noch einmal kräftig an.

Wer in den Sommerferien arbeiten will, aber noch keine Stelle hat, sollte sich beeilen. Angebote an Arbeitsmöglichkeiten sind auch aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage rar. Bei der Agentur für Arbeit ist nur noch selten etwas zu bekommen. Daher heißt das Zauberwort »Vitamin B«: Fragt in eurem Bekannten- und Verwandtenkreis nach, ob sich an deren Arbeitsplätzen Möglichkeiten ergeben. Das raten selbst die Vermittler der Bundesagentur. Der größte Teil der Ferienjobs wird nach Einschätzung von Experten auf diese Art vergeben.
Wer über persönliche Kontakte kein Glück hat, an Ferienjobs zu kommen, kann es über das Internet versuchen. Portale wie www.ferienjob.de und www.jobs3000.net bieten die Möglichkeit, selbst eine Such-Anzeige aufzugeben oder zu schauen, was in der Region angeboten wird. Allerdings ist das Angebot auch dort momentan recht dürftig.
Möglich ist auch, den Firmen in eurem Umkreis einen kleinen Besuch abzustatten und nach Aushilfsjobs zu fragen. Bei einem Vier-Augen-Gespräch mit einem Chef oder dem möglichen Vorgesetzten tun sich oft Möglichkeiten auf. Manchmal bekommt man bei den Praktikern in den besuchten Unternehmen auch noch einen guten Tipp. Geschäftsleute kennen sich untereinander.
Auch eine Kurzbewerbung kann zum Erfolg führen. Achtet aber auf ein ordentliches Aussehen der Mappe - selbst wenn es »nur« für einen Ferienjob ist. Eine schriftliche Anfrage zeigt einem möglichen Arbeitgeber auch, dass ihr engagiert seid und unbedingt arbeiten wollt.
Habt ihr einen Job in Aussicht, solltet ihr über die rechtlichen Fragen Bescheid wissen - auch, um nicht auf einen unseriösen Arbeitgeber hereinzufallen. Eine gute Zusammenstellung über gesetzliche und versicherungstechnische Fragen bietet das Internetportal des Radiosenders »Jumpradio« (www.jumpradio.de), wo es eine komplette Checkliste gibt. Ihr erfahrt zum Beispiel etwas über die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes: Bis zum Alter von 13 Jahren dürft ihr gar nicht nebenbei arbeiten.
Mit 13 und 14 Jahren dürft ihr dann schon leichte Aushilfstätigkeiten (Prospekte verteilen, Babysitten) übernehmen. Allerdings mit Zeitlimit: nicht mehr als zehn Stunden pro Woche sind erlaubt, maximal zwei Stunden pro Tag zwischen Schulzeit und 18 Uhr. Wer 15 Jahre alt ist, kann bis zu vier Wochen am Stück arbeiten, maximal acht Stunden zwischen 6 und 20 Uhr. Mit 16 Jahren ist eine Arbeitszeit zwischen 5 bis 21 Uhr vorgegeben (Gastronomie: bis 22 Uhr).
»Jumpradio« informiert außerdem darüber, dass derjenige, der beim Jobben weniger als 400 Euro im Monat verdient und sich eine Freistellungsbescheinigung vom Finanzamt besorgt, keine Steuern zu zahlen braucht. Wer darüber liegt, benötigt eine Lohnsteuerkarte, die es im Rathaus eurer Stadt gibt.

Artikel vom 16.06.2005