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Friedeck springt
wieder nach vorn

Leichtathletik: Abschied für Baumann

Ulm/Berlin (dpa). Starke Achtungszeichen in Amerika und leichte Appetithappen in Ulm: Die Leichtathleten kommen im WM-Jahr immer besser in Schwung. Allein in den USA gab es am Wochenende sieben Jahresweltbestleistungen.

Für die einzige Saisonbestmarke beim DLV-Meeting in Ulm sorgte am Sonntag Hallen-Europameisterin Nadeschda Ostapschuk (Weißrussland) mit starken 20,09 Metern im Kugelstoßring.
Fünf Asse des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) erfüllten in Ulm schon zum zweiten Mal die Norm für die Weltmeisterschaften in Helsinki (6. bis 14. August). Mit tosendem Beifall bedachten die 9500 Zuschauer im Donaustadion Olympiasieger Dieter Baumann, der vom DLV offiziell aus der Nationalmannschaft verabschiedet wurde.
200-Meter-Halleneuropameister Tobias Unger (Kornwestheim/Ludwigsburg/20,46 Sekunden) und Hürdensprinterin Kirsten Bolm (Mannheim/12,91) bestätigten als Zweitplatzierte die geforderte Leistung. Auch Speerwurf-Sieger Mark Frank (Rostock/81,85) und Thomas Blaschek (Leipzig) als Zweiter über 110 Meter Hürden (13,42 Sekunden) erfüllten die Norm erneut und können sich damit Hoffnungen auf das Helsinki-Ticket machen.
Kugelstoßer Ralf Bartels (Neubrandenburg/20,43 Meter) hatte für einen Auftakt nach Maß und den ersten deutschen Sieg gesorgt: Der Olympia-Achte schlug den Olympiasieger Juri Bilonog (Ukraine/20,39). Verlass war erneut auf Speerwerferin Steffi Nerius (Leverkusen), die Olympia-Zweite setzte sich mit 64,56 Metern vor Christina Obergföll (Offenburg) durch, die mit 62,64 m die Norm zum zweiten Mal packte.
Dreispringer Charles Friedek aus Leverkusen meldete sich am Samstag bei der Europapokal-Ausscheidung in Bad Schwalbach mit 17,39 m eindrucksvoll zurück. Nur der Jahresbeste Jadel Gregorio (Brasilien/17,71) und Yoandri Betanzos (Kuba/ebenfalls 17,39) liegen in diesem Jahr vor Friedeck, der natürlich strahlte: »Ich bin auf dem Weg zur alten Form.«
Für einen von vier Jahresbestwerten sorgte in New York Hürdensprint-Altmeister Allen Johnson (USA) in 13,03 Sekunden bei seinem Sieg über den Weltrekordler und Olympiasieger Liu Xiang (China/13,11), der hinter Dominique Arnold (USA/13,05) nur Dritter wurde.
Bei den Frauen stürmte die bisherige Siebenkämpferin Michelle Perry (USA) in 12,45 Sekunden durch den Hürdenwald und schob sich vor den Weltmeisterschaften im August in Helsinki ins Blickfeld. Damit war sie 13/100 Sekunden schneller als Weltmeisterin Perdita Felicien (Kanada) vor einer Woche. Sie siegte mit einem starken Finish vor ihrer Landsmännin und Olympiasiegerin Joanna Hayes (12,47).

Artikel vom 13.06.2005