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Tatort Kuschelecke

Erzieher gesteht hundertfachen Missbrauch


Hannover (dpa). Ein Erzieher einer Kindertagesstätte in Hannover hat mehr als 100 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern gestanden. Opfer seien fünf Mädchen und Jungen im Alter von vier bis sechs Jahren gewesen, teilte ein Polizeisprecher gestern mit. Der Mann habe sich in so genannten »Kuschelecken« im Kindergarten an den Ahnungslosen vergangen. Zu Vergewaltigungen sei es nicht gekommen.
Heute will die Polizei zusammen mit Psychologen mit der Befragung aller Kinder beginnen, die der 32-Jährige in den vergangenen Jahren betreut hat. Unter den etwa 100 Jungen und Mädchen könnten sich weitere Opfer befinden. Der Beschuldigte arbeitete nach Angaben der Polizei seit mehreren Jahren in der von einem privaten Verein getragenen Kindertagesstätte. Er sei nach einem anonymen Hinweis aus dem Berufsumfeld am Mittwoch festgenommen worden. Auf frischer Tat ertappt habe man ihn nicht.
Der Mann habe nach der Festnahme ein umfangreiches Geständnis abgelegt und dabei »geradezu gesprudelt«. Am Freitag hatte das Amtsgericht Hannover Haftbefehl gegen den 32-Jährigen wegen fortgesetzten schweren sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener erlassen.

Artikel vom 13.06.2005