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Die Fußball-Götter
stehen unter Druck

Prämienstreit im Lager der Griechen


Prämienstreit beim Europameister: Für Griechenlands »Fußball-Götter« steht der Confederations Cup unter keinem guten Stern. Vor dem ersten Aufeinandertreffen in der Geschichte des hellenischen Fußballs mit Weltmeister Brasilien am Donnerstag in Leipzig haben die Hoffnungen von Erfolgscoach Otto Rehhagel einen großen Dämpfer erhalten.
»Wir müssen uns anstrengen, dass wir einigermaßen mithalten können«, sagte der 66-Jährige, dem mindestens drei seiner EM-Helden fehlen werden. Hinzu kommt der Ärger um immer noch nicht ausgezahlte Prämien für den Titelgewinn bei der Euro 2004. »Vor einem Jahr nannten sie uns Helden.«
Jetzt werde deutlich, wie kleinkariert die Regierung sei, meinte Vassilios Tsiartas vom 1. FC Köln und ergänzte: »Einige vergessen ihre Versprechungen schnell.«
Der Präsident des Griechischen Fußball-Verbandes (EPO), Wassilis Gagatsis, hatte vor dem Abflug bereits den Ministerpräsidenten des Landes, Kostas Karamanlis, wegen angeblicher Nichteinhaltung der versprochenen EM-Prämie von einer Million Euro pro Spieler angegriffen.
Und jetzt kommt der Cup: Ein frühzeitiges Scheitern dürfte die Kritiker wieder auf den Plan rufen, nachdem »König Otto« durch das Abrutschen in der WM-Qualifikation für die Medien nicht mehr als unantastbar gilt. Die »Mini-WM« könnte aber auch gerade recht kommen, um das angeknackste Selbstvertrauen wieder aufzupolieren und sich den Schwung für die Schlussphase der WM-Qualifikation zu holen.
»Schön wär's, es ist noch alles drin«, sagte Rehhagel. Durch die bittere 0:1-Heimniederlage gegen die Ukraine belegen die Griechen allerdings hinter der Ukraine und dem Erzrivalen Türkei zurzeit nur den dritten Platz in ihrer Gruppe.

Artikel vom 14.06.2005