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Riechen, fühlen, tasten

Blinde und Sehbehinderte zu Gast in Olderdissen


Bielefeld (MiS). Ein Besuch im Tierpark - davon bleibt vor allem der visuelle Eindruck, den die Menschen von den Wildtieren mit nach Hause nehmen. Dass man Natur aber auch riechen, fühlen und ertasten kann, ein Zoobesuch auf diese Weise mindestens genauso interessant und intensiv werden kann, erlebten die Teilnehmer an einem Rundgang durch den Tierpark Olderdissen, zu dem der Blinden- und Sehbehindertenverein Bielefeld am Samstag eingeladen hatte.
Diplom-Biologin Antje Fischer führte die Gruppe zunächst zu den Tarpanen. Ein Hengst, drei Stuten und zwei Fohlen der Wildpferdeart leben in Olderdissen. Mit Möhren ließen sie sich gern anlocken und streicheln, wenngleich Antje Fischer warnte: »Ganz ungefährlich sind auch die nicht.« Fischer hatte auch Geweihe und Hörner mitgebracht, um den blinden und sehbehinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, auf diese Weise mehr über die Tierwelt zu erfahren. Die Teilnehmer des Rundgangs fragten aber auch genau nach: Sie wollten exakte Angaben über die Größe und das Aussehen der Tiere, um das eigene Vorstellungsvermögen anzuregen. Manchmal gingen die Eindrücke auch durch die Nase. Die Marder etwa verbreiten schon einen sehr intensiven Geruch. Vereinsvorsitzender Bernhard Suermann freute sich über die rege Teilnahme: »Ausflüge sind fester Bestandteil unseres Vereinsprogramms.« Der Blinden- und Sehbehinbdertenverein Bielefeld hat 105 Mitglieder, die sich regelmäßig treffen.

Artikel vom 14.06.2005