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Glücksgefühle in der Galanacht

Federer-Stiftung erhält 20 000 Euro - Tombolaerlös für Kinderhilfsprojekt

Von Phillip Gätz
und Stefan Hörttrich (Fotos)
Halle (WB). Was haben Star-Wars-Bösewicht Darth Vader und Hagen der Gladiator gemeinsam? Nun, beide Schauspielrollen waren auf der Gala Night der 13. Gerry Weber Open in Halle vertreten.

In »Gladiator«, der 2000 zu einem der erfolgreichsten Hollywoodfilme weltweit zählte, mimte der aus Recklinghausen stammende Wahl-Kalifornier Ralf Möller im Werk von Regisseur Ridley Scott Hagen den Barbar und schaffte damit den überdeutschen Durchbruch. Genau wie »Hagen«, gab sich am Samstagabend auch der schwarz ummantelte Darth Vader bei der Gerry Weber Open Party die Ehre. Doch während sich Möller hautnah und gut gelaunt den mehr als 1900 Gästen präsentierte, war die dunkle Gestalt aus Georg Lucas' verfilmten Bänden mehr eine Inszenierung. Auf der Bühne nämlich, im Laufe der standesgemäßen Modenschau der Gerry Weber International AG, tauchte der mutierte Film-Held, dargestellt von einem männlichen Model passend zum großen Finale der rund halbstündigen Modenschau auf.
Die Präsentation der aktuellen Herbst/Winter-Kollektion des Modemachers Gerry Weber bestach neben schillernden und musikalischen Showelementen vorrangig durch die Farben Weiß, Rosa und Orange. Auch die gute alte Jeans und sogar der Leoparden-Look wurden in den einzeln präsentierten Untermarken des Unternehmens abermals als salonfähig erklärt. Und zu Recht, immerhin bestachen die 16 weiblichen und drei männlichen Models mit ihren Outfits durch gehobenen Stil, kombiniert mit absoluter Straßentauglichkeit.
Dabei ging nichts ohne den Hut als geschickt in Szene gesetztes Accessoire, stellten die anwesenden Damen nebst Begleitung in der zehnteiligen Revue für die kommende Saison unweigerlich fest. Entsprechend groß war der Applaus der zahlreichen Gäste, für die im Eiltempo im Vorfeld zusätzliche Stühle im Event- und Convention Center bereitgestellt werden mussten.
Und das nicht nur um gut sitzen, sondern auch, um gut zu essen. Sieben verschiedene kulinarische Themenbereiche, stets an einem Land oder einer Region orientiert, lockten mit Schwertfisch und Steaks vom Grill, Spargelvariationen und Red Snapper bis hin zu den kreativsten Beilagen.
Doch was geschah zuvor? Nachdem Turnierdirektor Ralf Weber den Abend, dem die beiden Halbfinals vorangingen, feierlich eröffnete und für 2006 weitere Steigerungen prophezeite, führte Moderatorin Annika de Buhr durch den Abend, stellte die Live Bands »Nonets« und »Sunrise« vor. Doch ehrlich gesagt, merkte man anhand ihrer Fragen gegenüber den Finalisten Rodger Federer und Marat Safin beim Bühnen-Smalltalk wenig von den rhetorischen Fähigkeiten der 33-jährigen Journalistin, der erst in diesen Tagen ein Karriereschritt gelungen war. Seit voriger Woche ist die attraktive de Buhr Moderatorin der ZDF-Nachrichtensendung »heute nacht«. Dass die Finalisten früh ins Bett müssen, dürfte klar gewesen sein, ebenso Marat Safins verhaltene und hier gesparte Antwort darauf, warum die Russen denn so gut im Tennis seien - stehen doch zwei von rund 144 Millionen russischen Staatsbürgern aktuell in den Top Ten.
Gut hingegen war Federers Laune, als ihm Ralf Weber unter den Augen der Modemacher Gerhard Weber und Udo Hardieck einen Scheck über 20 000 Euro zu Gunsten seiner gleichnamigen Foundation überreichte. Der Erlös aus der Tombola galt einem südafrikanischen Kinderhilfsprojekt, dem Heimatland seiner Mutter. Im Gegenzug räumten insgesamt 300 Gewinner aus 3000 Losen kräftig ab. Und am Ende schienen nicht nur diese Gäste zufrieden, wurde die Veranstaltung dem Credo der unterhalterische Höhepunkt des Turniers zu sein gerecht - klang der Abend erst in den frühen Morgenstunden aus.

Artikel vom 13.06.2005