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»Halle ist einfach exzellent«

Australische Tennis-Legende und Federer-Coach Tony Roche im Interview

Halle (WB). Tony Roche dominierte in den sechziger und siebziger Jahren das Welttennis. Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn arbeitet er als Trainer und führte Ivan Lendl und Patrick Rafter an die Weltspitze. Seit Anfang des Jahres arbeitet der 60 Jahre alte Australier mit Roger Federer zusammen. WESTFALEN-BLATT-Redakteur Hans Peter Tipp sprach gestern mit der Tennis-Legende.
Tony Roche.Foto: Stefan Hörttrich
Als Trainer von Roger Federer sind Sie nach mehreren Jahren wieder einmal in Halle. Wie ist Ihr Eindruck von diesem Turnier?Tony Roche: Es ist eine sehr gut aufgezogene und organisierte Veranstaltung. Hier steht eine tolle Anlage, kurzum: es ist eine ideale Vorbereitung für Wimbledon. Es ist einfach exzellent.

Verglichen mit den anderen Turnieren: Gibt es etwas, das aus Ihrer Sicht in Halle einmalig ist?Roche: Dass die Spieler so nah am Stadion und den Trainingsgelände untergebracht sind, ist wirklich alles andere als alltäglich. Das erleichtert natürlich die Vorbereitung auf die Spiele. Generell ist hier alles sehr nah beieinander, man hat alles, was man braucht. Ich denke, hier ist alles perfekt.

Sind Sie zufrieden mit den Vorstellungen Ihres Schützlings Roger Federer?Roche: Ja sehr, er hatte ein enges Match in der ersten Runde. Aber manchmal braucht man das einfach. In den folgenden Begegnungen hat er sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Ich bin sehr zufrieden mit seiner Leistung.

Wie lautet der wertvollste Hinweis, den Sie ihm auf dem Weg nach Wimbledon geben werden?Roche: Es muss einfach weiter an seinem Rasenspiel arbeiten. Er sollte sich etwas mehr auf serve-and-volley einlassen, sein Spiel grundsätzlich noch etwas mehr variieren, den Slice etwas häufiger einsetzen und den Volley verbessern. All diese Dinge sind besonders wichtig, wenn man erfolgreich auf Rasen spielen will.

Sie sind einer der größten Tennisspieler aller Zeiten. Wie haben Sie es geschafft, sich den Spaß an »Ihrem« Sport zu erhalten?Roche: Tennis ist in der Tat ein großer Teil meines Lebens. Ich habe es immer sehr geschätzt, mit netten Leuten zusammenzuarbeiten. Ich bin glücklich, weil ich mit Spielern wie Lendl und Rafter oder auch jetzt mit Roger Federer zusammenarbeiten durfte. Abgesehen davon, dass sie alle sehr große Spieler sind, sind sie einfach richtig nette Menschen. Und das ist das Wichtigste.

Artikel vom 11.06.2005