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Torschützinnen unter sich: Birgit Prinz und Conny Pohlers. Foto: dpa

Endlich
löscht Prinz
den Rekord

Frauen auf Touren

Preston (dpa). Die ersten Appetithappen sind verspeist, doch ihren Erfolgshunger haben die deutschen Fußballerinnen noch längst nicht gestillt. »Wir wollen Gruppensieger werden und uns gegen Frankreich für den Rest des Turniers einspielen. Ich will hier noch drei Spiele absolvieren«, sagte Cheftrainerin Tina Theune-Meyer, nachdem der Titelverteidiger bei der EM in England ins Halbfinale einzog.

Den 4:0-Sieg gegen Italien im zweiten Spiel wertete Steffi Jones nach dem Holperstart gegen Norwegen (1:0) als Fortschritt: »Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, dass wir als Sieger vom Platz gehen wollen.« Die Führung konnte die DFB-Elf früh bejubeln. Mit ihrem 84. Tor im 135. Spiel in der 11. Minute dokumentierte Birgit Prinz ihre Extraklasse.
Dass sie nebenbei die alte Bestmarke von Heidi Mohl (83 Tore) aus den DFB-Annalen löschte und nun »Rekordtorschützin« ist, interessierte sie kaum. Erleichtert war sie dennoch. »Es ist so viel über diesen Rekord gesprochen und geschrieben worden. Ich bin froh, dass das Thema endlich erledigt ist«, gab die Weltfußballerin zu.
Nach dem 1:0 kam der DFB-Angriffsmotor richtig auf Touren. Conny Pohlers (18.), Steffi Jones (54.) und Anja Mittag (74./Handelfmeter) erledigten vor nur 1497 Fans im Deepdale-Stadion den Rest. Dass ausgerechnet die Jüngste zum Strafstoß antrat und im Nachschuss traf, war mehr ein Zufall. Eigentlich schießt Renate Lingor die Elfmeter, doch sie war schon ausgewechselt. »Es wollte keine ran. Da habe ich 'Anja' reingerufen. Sie ist ein Schlitzohr«, so die Trainerin.
Weit weniger gut lief es für Kerstin Stegemann. Die Abwehrspielerin schied in der 18. Minute mit Verdacht auf einen Innenbandriss im rechten Knie aus und reiste ab, um sich daheim in der Sportklinik Hellersen einer Kernspintomographie zu unterziehen.
Zum Vorrundenabschluss der Gruppe B am Sonntag in Warrington kann die DFB-Elf (16.00 Uhr MESZ/Eurosport) befreit aufspielen. Für Theune-Meyer sind die Französinnen EM-Mitfavorit.

Artikel vom 11.06.2005