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Die Königin der Beeren
»Süße Früchtchen« vertragen sich auch mit Scharfem
Sie heißen »Polka«, »Elsanta« oder »Darselect« und läuten den Sommer ein. Wenn im Mai und Juni die warmen Sonnenstrahlen den Pflückern auf den Feldern einheizen, ist es soweit: Erdbeerzeit.
Durch den Hunger auf die süßen Früchte landen in Deutschland jährlich mehr als 200 000 Tonnen Erdbeeren in aller Munde.
Dabei ist die Erdbeere gar keine Beere. Der rote Fruchtteil der »Königin der Beerenobstsorten« ist nämlich mehr Schein als Sein. Die eigentlichen Früchte sind die gelben Nüsschen, die auf der Erdbeere sitzen. Botanisch gehört sie zu den Rosengewächsen. Mehr als 1000 Zuchtsorten sind inzwischen bekannt. »Zwei Drittel aller Sorten kommen niemals auf den Markt, weil sie nicht schmecken«, erklärt Stefan Kraege vom Landesverband Obstbau Westfalen-Lippe.
Die Erdbeere ist ein richtiger Fitmacher: Mit einem 500 Gramm-Schälchen lässt sich der Tagesbedarf an Vitamin C decken. Dem hohen Kaliumgehalt sagt man zudem eine entwässernde Wirkung nach, während Mangan und Folsäure Stimmung und Konzentration steigern. Auch eignen sich die »süßen Früchtchen« mit nur 32 Kalorien pro 100 Gramm als schmackhafte Ergänzung eines jeden Diätplans.
Etwa 60 Aromen kitzeln Nase und Gaumen. Und so legen deutsche Obstbauern besonderen Wert auf den Geschmack. Viele experimentieren zudem mit verlängerten Erntezeiten. War bislang der Juni Haupterntezeit, so ermöglichen neue Formen des Anbaus die Ernte derzeit von Mai bis Ende August.
Übrigens werden nicht nur süße Speisen mit Erdbeeren zum Genuss. Immer öfter rücken auch außergewöhnliche Gerichte auf Speisenkarten. So runden scharfe Gewürze wie Pfeffer und Chili das Angebot ab. Erdbeeren werden mit Spargel und Tomaten kombiniert, mit Käse überbacken und zu Geflügel oder Lammfleisch gereicht. Manchmal unterstützt sogar ein Schuss Essig das fruchtige Aroma.

Artikel vom 25.06.2005