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Feines Knoblaucharoma
ohne störenden Geruch
Bärlauch wird in der Küche als Gewürz oder als Zutat immer beliebter
In feuchten Laub- und Auenwäldern wächst von Februar bis Juli ein Geruchsverwandter des Knoblauchs, der Bärlauch.
Die meisten Stadtmenschen denken bei Knoblauchgeruch an die nächste Dönerbude oder Zaziki. Doch im Frühling und Frühsommer weht einem auch im Wald häufig der typische Knoblauchduft in die Nase. Denn in feuchten Laub- und Auenwäldern wächst von Februar bis Juli ein Geruchsverwandter der weißen Knollen, der Bärlauch.
Seine aromatischen Blätter werden immer häufiger in unserer Küche als Gewürz, Gemüse oder Salat verwendet. Allerdings wird davor gewarnt, Bärlauch selbst im Wald zu pflücken. Zum einen besteht Verwechslungsgefahr mit dem sehr giftigen Maiglöckchen. Solange die Pflanzen blühen, sind sie zwar gut unterscheidbar. Bärlauch entwickelt sternchenförmige Blüten, während Maiglöckchen eben die typischen glockenförmige Blüten haben. Die sattgrünen, schlanken Blätter aber sind sich sehr ähnlich in Farbe, Form und Größe. Unerfahrene Sammler haben in den vergangenen Jahren häufig schwere Vergiftungen erlitten.
Kaum bekannt ist auch, dass Bärlauch auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzen steht. Die Blätter sollten deshalb unbedingt als Kulturpflanze beim Gemüsehändler gekauft werden. Auch auf Wochenmärkten ist Bärlauch heute meist problemlos zu erhalten.
Die druckempfindlichen Blätter sollten am besten direkt verarbeitet werden. Will man sie kurze Zeit lagern, so haben sich aufgeblasene und zugeknotete Gefrierbeutel oder die gute alte Kunststoffbox bewährt. Beides gehört in das Gemüsefach des Kühlschranks.
Bärlauch ist in der Küche vielseitig verwendbar. Sehr bekannt sind zum Beispiel Bärlauchpesto oder -quark. Aber auch als geschmackvolle Zutat im Salat, als Gewürz für Suppen, Saucen oder Kartoffel- und Eierspeisen ist er eine willkommene Abwechslung.
Die Blätter werden am besten klein geschnitten, roh und erst kurz vor dem Servieren zu den Speisen geben. Auf diese Weise bleiben Vitamine und Geschmacksstoffe des Bärlauchs gut erhalten. Die Blüten und Knospen der Pflanze sind allerdings nicht zum Verzehr geeignet.
Im Übrigen haben die Bärlauchblätter einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Knoblauch - obwohl er ähnlich schmeckt: Man dünstet kaum entsprechende Körpergerüche aus, wenn man Bärlauch in Maßen isst. (cst)

Artikel vom 25.06.2005