11.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spannendes Rennen
kleiner Lego-Roboter

»Mindstorms«: 16-jährige Tüftler traten bei Schüco an

Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). In einem dramatischen Wettkampf haben sich am Freitag acht Schülerteams gemessen: Aus Lego-Teilen bauten sie Roboter und schickten sie im Schüco-Technologiezentrum über einen anspruchsvollen Parcours.

Applaus brandete hoch, als der Roboter der Brackweder Gesamtschüler Sören Marx und Sebastian Meyer zu Borgsen den schwierigen Weg zur Brücke (zehn Prozent Steigung) meisterte - als erster. Am Ende belegte das Team »Ripzone« einen achtbaren sechsten Platz und fährt ins »Legoland« in Günzburg (bei Augsburg).
Als Sieger des erstmals ausgetragenen »Lego Mindstorms«, das von Dr. Christian Ewering (Leiter der Bielefelder Schüco-Niederlassung) angeregt wurde, grüßte das Team »Wookie Ranger« aus Herford vor dem Team »KPMS« (Vlotho) und »Raffzahn« (Herford).
»Sören hat das Fahrzeug gebaut, während Sebastian die Programmierung besorgte«, berichtet Lehrer Heinrich Büscher, der das Team über Wochen betreute. Beide Aufgabenbereiche stellten hohe Anforderungen, denn der Wettbewerb zeigte: Zu hohe Geschwindigkeit überforderte den Sensor, so dass der Roboter die Spur verließ, Mängel in der Statik ließen manchen Traum vom Sieg platzen.
Nach der Durchfahrt durch die Lichtschranke ging's durch rechtwinklige und runde Kurven, durch Tore und über die gefährliche Brücke in einen Hangar. Jedes Team hatte zwei Versuche, aber nur die beste Einzelzeit wurde gewertet - 31 Sekunden für die Herforder Sieger. »In der Pause zwischen den Durchgängen haben wir noch mal volle Leistung auf den Motor gegeben, aber wir konnten leider keinen Platz mehr gutmachen«, sagte Sebastian.
Was nicht weiter schlimm ist. Das Rennen war ohnehin nicht für Nachwuchsschumis angesagt worden, »weil wir die Schüler für technische Themen interessieren möchten«, sagt Schüco-Pressesprecher Thomas Lauritzen. Das Material lieferte Lego. »Die Zahl der Schulen, die so einen Baukasten besitzen, ist vierstellig«, sagte Lego-Education-Manager Stefan Ginthum. »Hier waren ja nur Zehntklässler beteiligt, aber Grundschüler können bereits erste Versuche unternehmen.«
Sechs von acht Teams arbeiteten mit zwei Sensoren, die die schwarze Führlinie abtasteten. Der Einsatz eines einzigen Sensors kostete wertvolle Zeit. Kettenantrieb sah schlau aus, brachte aber auch nicht den Sieg. »Das war schon eine knifflige Aufgabe«, fasste Sören die Erfahrungen zusammen.

Artikel vom 11.06.2005