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Alter Bekannter des Museums

Gründungsdirektor feierte Huelsmann-Jubiläum und Weiße Villa mit

Von Burgit Hörttrich (Text) und
Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Duftpröbchen für Sie und Ihn gab es zur Einstimmung. Schließlich galt es, mit der »Weißen Villa« als Dependance des genau zehn Jahre alten Museum Huelsmann gestern Abend auch die erste Ausstellung dort »Parfüm - Ästhetik und Verführung« mit geladenen Gästen zu eröffnen.

Der Festredner des Abends, Prof. Dr. Dirk Syndram, seit 1993 Direktor des weltberühmten Grünen Gewölbes in Dresden, war der erste Leiter des Museum Huelsmann. Als er ging, war das eigentliche Museum in der Direktorenvilla noch nicht existent, es gab aber konkrete Baupläne. Syndram: »Ich hatte Bauchschmerzen, zum damaligen Zeitpunkt weg zu gehen, bevor das 'Kind' laufen konnte, aber ich bereue es absolut nicht.« Schließlich habe sich das »Kind« hervorragend entwickelt. Syndram hatte dem Bielefelder Haus aus dem Grünen Gewölbe vor einigen Jahren bereits kostbare Elfenbeinfiguren für eine Ausstellung geliehen. Ein »alter Bekannter« ist Syndram auch für Dr. Dagmar Nowitzki, Vorstandsmitglied des Förderkreises der Stiftung Huelsmann: »Wir haben zusammen studiert.«
Syndram sprach in seinem Festvortrag zum Thema »Kunstgewerbe in der Krise - neue Chancen für eine alte Idee«. Seiner Ansicht nach müssten Museen die Kunstwerke noch mehr in den Mittelpunkt stellen, die Objekte sprechen lassen und ihre Flexibilität wiedergewinnen. Syndram: »Dauerausstellungen können variiert werden.« Was die neu gestaltete Dauerausstellung in der Direktorenvilla unter Beweis stellt.
Sein Grünes Gewölbe, so Syndram, könne nicht über Besuchermangel klagen: Seitdem es vor neun Monaten in das renovierte Schloss zurück gezogen sei, wurden 440 000 Eintrittskarten verkauft.
Zur Preview gestern Abend kamen unter anderem Gerd Seidensticker, Cornelia und Rudolf Delius, Nicole Seidensticker-Delius, Dr. Bernhard von Schubert, Kulturdezernent Rainer Ludwig, Christiane Pfitzner, Vorsitzende der Theaterstiftung, und Hansjörg Pfitzner, Sigurd Prinz, der die Statik für die Direktorenvilla gemacht hat.
Michael Harras, Vorstand des Stiftungs-Förderkreises, bedauerte, dass das Zelt, in dem der Preview-Abend ausklang, auf Anordnung der Feuerwehr noch in der Nacht abgebaut werden musste: »Dann gibt es am Tag der offenen Tür Kaffee und Kuchen eben in der Remise.«

Artikel vom 11.06.2005