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Keine Motorkunstflüge
über bebautem Gebiet

Flugplatzfest soll stärker kontrolliert werden

Von Paul Siegfried Schulz
Senne (pss). Der Sennesee liegt irgendwo in der Zukunft, der Flugplatz Windelsbleiche ist jedoch sicht- und hörbare Realität. Und deshalb für Sennes Bezirksvertreter - auch nach erfolgter luftfahrtrechtlicher Ausbaugenehmigung - ein Thema. So auch in der Sitzung am Donnerstagabend, als sich gleich drei Anträge mit dem Flugplatz befassten, zwei davon mit dem bereits wieder geplanten Flugplatzfest.

Hierzu hatten SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen einen gemeinsamen Antrag eingebracht, Kunstflug mit motorbetriebenen Flugzeugen nur noch mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu bebauten Grundstücken zu erlauben, dies auch zu überwachen und Verstöße »mit zu vereinbarenden Strafen zu belegen.«
»Da hätten Sie auch uns ins Boot nehmen und vorher fragen können«, signalisierte Frank Dorow von der CDU Übereinstimmung mit diesem Teil des Gemeinschaftsantrages. Allerdings mit Änderungen. So müsse gefordert werden, das die zuständige Luftaufsichtsbehörde Münster die entsprechenden Kontrollen übernimmt. Was volle Zustimmung fand.
Unglücklich, so Dorow, sei auch die Formulierung »mit zu vereinbarenden Strafen.« Dies gehe nicht. Wer etwa bei Rot über die Ampel fährt, wird bestraft so wie es vorgeschrieben ist. Da könne nichts »vereinbart« werden. Also reiche die Formulierung »Verstöße sind zu bestrafen«. Auch dabei blieb die Zustimmung von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen nicht aus.
Kniffliger wurde es allerdings beim zweiten Teil des Gemeinschaftsantrages, in dem gefordert wurde, das Flugplatzfest von 2006 an nur noch an einen Tag eines Wochenendes stattfinden zu lassen. »Dem«, so Dorow, »können wir so nicht zustimmen.« Schließlich müsse man die Festdauer dem Veranstalter überlassen. Man gehe ja auch nicht hin und schreibe etwa den Schützen vor, wie lange sie ihr Schützenfest feiern dürfen.
Argumente, die bei Heinrich Christoph Rohde (Bündnis 90/Die Grünen) Nachdenklichkeit hervorriefen. Er beantragte daher, diesen Punkt des Gemeinschaftsantrages zurückzustellen und auf einer nächsten Sitzung zu beraten. Nach einer kurzen Beratungsunterbrechung wurde so entschieden. Der Antrag aber, Kunstflug mit motorbetriebenen Flugzeugen über bebautem Gebiet streng zu reglementieren, zu kontrollieren und Verstöße zu bestrafen, der steht. Auch mit den CDU-Stimmen.
Ebenso einhellig wurde ein weiterer Gemeinschaftsantrag von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen angenommen. So soll die Verwaltung bereits in der Juli-Sitzung ein Parkkonzept für das Flugplatzfest 2005 vorlegen. Das bisherige Parkgelände auf der anderen Seite des Flugplatzes stehe nicht mehr zur Verfügung, begründete Matthias Bolte (Bündnis 90/Die Grünen) diesen Antrag. Zudem müsse der Parkverkehr aus den Anwohnerstraßen herausgehalten werden.

Artikel vom 11.06.2005