Bielefeld (hz). Voraussichtlich am kommenden Dienstag wird das Schwurgericht sein Urteil über den Amokfahrer von Sennestadt fällen. Fatih C. (32) steht seit Ende April vor der Justiz, weil er erst am 8. Oktober vergangenen Jahres seine Ex-Frau Nevim (35) entführt und dann am 4. November 2004 vor dem St. Thomas Morus-Kindergarten in Sennestadt mit seinem Pkw auf die ehemalige Gattin, die gemeinsamen Kinder und den vermeintlichen Liebhaber der 35-Jährigen zugerast war. Wie berichtet, krachte der gebürtige Türke vor die Tür des vollbesetzten Kindergartens. Er wurde festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Allerdings, so die Feststellung des Schwurgerichtes gestern beim mittlerweile 4. Verhandlungstag, werde Fatih C. wohl nicht gemäß der Anklage wegen versuchten Totschlags verurteilt. Eine Tötungsabsicht bei der Amokfahrt sei dem 32-Jährigen wahrscheinlich nicht zu beweisen. Bei der Tat am Kindergarten (ein Verletzter) sei der Angeklagte so langsam gefahren, dass die Opfer seinem Pkw hätten ausweichen können. Wie Verteidiger Dr. Holger Rostek erklärte, drohe Fatih C. jetzt eine Verurteilung wegen Nötigung und Freiheitsberaubung (Entführung der Ex-Frau am 8. Oktober 2004) sowie wegen Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr (Amokfahrt am Kindergarten).
Drucken