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Ab September
wird es blau

Papiertonne: Griff oder Deckel

Bielefeld (bp). Bis Ende 2006 soll in Bielefeld flächendeckend Papier nicht mehr in Bündeln, sondern in eigenen Tonnen gesammelt werden (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Bereits Ende Juni werden 12 000 Grundstückseigentümer angeschrieben. Sie haben in den Quartieren Häuser, in denen bereits im September 2005 die Tonne eingeführt wird; von Oktober an wird abgefahren.

Umgestellt wird nicht Stadtteil für Stadtteil, sondern die Umstellung in insgesamt vier Phasen orientiert sich an den jeweiligen Routen des Recyclingzentrums. In einem ersten Schritt werde, so Petra Solscheid vom Umweltbetrieb, zuerst einmal auf einer Tour ein Wagen eingesetzt, der über eine so genannte Schüttung verfügt. Das heißt, er hebt die Tonnen »selbständig« an und leert sie - so, wie das zum Beispiel bei der Restmülltonne praktiziert wird. Das GAB-Recyclingzentrum sammele im Auftrag der Stadt mit Wagen, in die die Papierbündel noch mit Muskelkraft geladen werden. Im Herbst bekommen unter anderem Bewohner von Wohngebieten in Brackwede, Milse und entlang der Jöllenbecker Straße »Blaue Papiertonnen«.
Zurzeit läuft die Ausschreibung, weil noch offen ist, ob die Papiertonnen durch einen blauen Deckel (wie die Biotonne mit dem grünen, die Vier-Wochen-Restmülltonne mit dem roten Deckel) kenntlich gemacht wird oder nur durch einen blauen Griff mit der Aufschrift »Papier«, der sich ebenso problemlos austauschen lässt. Die Einführung der Tonnen-Papierabfuhr soll für die Bürger kostenlos sein. Der Umweltbetrieb verspricht sich Einsparungen durch die neue Technik, zudem bleibe das Papier in den Tonnen trocken, und an Abfuhrtagen biete sich ein »sauberes Straßenbild«. Petra Solscheid: »Oft fliegen jetzt bei der Bündelsammlung Papierfetzen durch die Gegend.«
Ein Problem verkenne der Umweltbetrieb nicht, nämlich die Frage: Wohin mit dann drei Tonnen? Petra Solscheid: »Der Kundenservice des Umweltbetriebes versucht, Tipps zu geben.« Mit den Wohnungsgesellschaften seien bereits Gespräche geführt worden. In Bielefeld wird Altpapier seit 1986 getrennt vom übrigen Müll gesammelt. Inzwischen kommen pro Jahr 24 000 Tonnen zusammen, die, so Petra Solscheid, »zu 100 Prozent der Wiederverwertung zugeführt werden.«

Artikel vom 10.06.2005