Hamburg (dpa). Rocksänger Udo Lindenberg (59), seit mehr als 30 Jahren im Rampenlicht und in den Medien präsent, erteilt Talkshows eine Absage.
»Ich kann die Fragen nach Hut, Hotel und kleinen Lindenzwergen nicht mehr hören«, sagt der in Hamburg lebende Musiker, der sein Privatleben konsequent aus der Öffentlichkeit herauszuhalten versucht. »Ich will nicht durch meine Unterhosenangelegenheiten in die Schlagzeilen kommen, sondern betreibe den ehrbaren Beruf des Künstlers.« Er sei stolz darauf, so lange als Künstler Beachtung gefunden zu haben - »und nicht durch die schnelle Showtime in der Wäschekammer«. Wer den »Panikrocker«, der 1973 mit »Alles klar auf der Andrea Doria« seinen Durchbruch als Musiker schaffte, im Alltag erlebt, weiß: Selbst mit mehr als 30 Alben und zahlreichen Hits im Rücken muss man unentwegt an der Karriere weiterbasteln. »Mein kleines Büro habe ich immer dabei, das geht nicht verloren und darf es auch nicht«, erzählt der Musiker, der Mini-Laptop und Handy nur selten aus den Augen lässt. Udo ist fleißig. Einer der populärsten Rockmusiker Deutschlands, der schon immer die Vorzüge des Erfolgs als exzessiver Lebemann ausgiebig zu genießen wusste und es noch tut, aber trotzdem ein echtes »Arbeitstier« ist. Zu seiner zweiten Leidenschaft - neben der Musik - ist aber längst die Malerei geworden. Nach den Anfängen vor zehn Jahren mit gelegentlichen »Udogrammen« - ironischen Selbstporträts - nimmt die Liebe zu Pinsel und Farben immer mehr Platz im Alltag des Künstlers ein. Längst bringt er seine Bilder nicht mehr nur an der Bar zu Papier, sondern im eigenen Dachatelier. Gemälde, Collagen, Comics - »es malt einfach durch mich hindurch«. 20 Ausstellungen haben bereits die andere Seite von »El Panico« gezeigt, gegenwärtig im Bonner »Haus der Geschichte«. Seit kurzem vereint der Bildband »Udo Lindenberg - Das Lindenwerk« seine schönsten Arbeiten.
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