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Kommentar
Spenden-Flaute

Erfolgsmeldungen müssen her


Es gibt einen Missstand, aber keinen wirklichen Grund zur Klage. Die Spendenflut nach dem Tsunami hat dazu geführt, dass Geber ihre Taschen bis auf weiteres zugeknöpft lassen. Das ist ihr gutes Recht.
Um ein mögliches Missverständnis auszuräumen: Nicht eine Hilfsorganisation, ob in Afrika oder in Ostwestfalen, beklagt, dass die Deutschen derzeit Zurückhaltung üben. Denn die Bundesbürger haben 2004, gewiss kein wirtschaftliches Boomjahr, viel Gutes getan. Die Tsunami-Welle hat die Herzen und die Geldbörsen dann noch einmal weit geöffnet. Respekt.
Deshalb dürfen die Geber durchaus einmal verschnaufen und auch ein Stückchen stolz sein auf sich selbst. Jetzt ist die Zeit zu prüfen, ob das Geld auch dort gelandet ist, wo es hin gehört. Gottlob halten sich Missbräuche in engen Grenzen. Längst werden im Katastrophengebiet neue Fischerboote flott gemacht, Häuser gebaut, setzen Tourismus und Wirtschaft wieder ein.
Geber brauchen diese positive Rückmeldung, dann werden sie auch bald wieder für andere Projekte Gutes tun. Sorgentelefone und Altentreffs können nicht allzu lange warten. Sie müssen schnell aus der Spendenflaute heraus, damit es weitergeht. Reinhard Brockmann

Artikel vom 13.06.2005