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Vor dem Nordpark-Café herzt Ingo Oschmann (re.) in seiner Krimi-Szene seinen Partner Sascha Braun.

Studenten-Film
mit Gaststar
Ingo Oschmann

Gestern Dreharbeiten im Nordpark


Bielefeld (sas). »Wir haben eine Geschichte, die alles bietet: Liebe, Mord, erotische Verwicklungen«, wirbt Fabio Magnifico. Außerdem hat er einen prominenten Gaststar: Ingo Oschmann. Da muss »Wurmfutter« ja ein Erfolg werden.
Gemeinsam mit Studierenden der Medienpädagogik und -gestaltung sowie angehenden Literaturwissenschaftlern dreht der Uni-Dozent im Rahmen des Seminars »Schwarze Komödie« gerade den ersten abendfüllenden Spielfilm. Der Schauspieler Thomas Walden, als »Trainer« für die gecasteten Studenten engagiert, konnte den Bielefelder Comedian und »Star Search«-Sieger (»Wenn Sie lachen, ist es Oschmann«) für einen kurzen Auftritt gewinnen.
Für Oschmann, der gestern im Nordpark-Pavillon seinen Drehtag hatte, war es Ehrensache, dabei zu sein: »Wer 15 Jahre lang wie ich gerödelt hat, sein Geld als Clown und Stelzenläufer, bei Hochzeiten und Kindergeburtstagen verdient hat, vergisst das nicht.« Sein Herz für andere Kulturschaffende hat er sich bewahrt. Seine Gage ist so gering wie die aller anderen: »Ich mache einfach aus Spaß mit. Außerdem lerne ich ja auch etwas, schließlich bin ich kein Schauspieler.« Und kokett verkündet er, dass er gerne eine größere Rolle gehabt hätte.
Tatsächlich aber ist es ihm peinlich, den Studenten mit seinem kurzen Auftritt die Show zu stehlen. Ein prominentes Zugpferd, das weiß aber auch er, kann dem Film nur zu Publikum verhelfen. Das Drehbuch zu »Wurmfutter« verfasste Thorsten Lehmkühler, der auch als Aufnahmeleiter fungiert. In dem Film wird Mike, ein nicht so angenehmer Zeitgenosse, zu Wurmfutter: Er fällt einem Mord zum Opfer.
Gedreht wurde und wird in Bielefeld. »Die Außendrehs waren in den Heeper Fichten, auf Bielefelder Straßen und eben heute im Nordpark«, erzählt Michaela Ellefredt, der es obliegt, die Arbeit der vier studentischen Regiegruppen zu koordinieren. Die Kameraführung hat Oliver Manthey, der just sein Studium der Literaturwissenschaft abgeschlossen hat, und für den Ton ist Thomas Hoffmann, ebenfalls Student der Literaturwissenschaft, verantwortlich. Partner der Szene mit Ingo Oschmann ist Sascha Braun, Student der Sozialwissenschaft und Germanistik.
»Im Herbst ist der Film fertig, ich hoffe, dass wir dann eine Woche lang im Astoria einen vollen Saal haben«, sagt Fabio Magnifico. Für die Dreharbeiten stand nicht viel Geld zur Verfügung: 1000 Euro, aufgebracht durch Sponsoren, Waffel-Backen und den Kulturförderverein der Uni. »Das ist also keine Low-Budget-Produktion, sondern eine No-Budget-Produktion, für die ÝFilmhausÜ und ÝOffener KanalÜ uns die technische Ausrüstung zur Verfügung gestellt haben.« Dafür aber sind alle mit Begeisterung dabei und akzeptieren auch 14-Stunden-Drehtage. Die Uraufführung des Krimis aus Bielefeld und in Bielefeld, produziert von Bielefeldern, wird im Oktober sein.

Artikel vom 10.06.2005