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Betrug beim Online-Banking

19-jähriger Schüler leitet ahnungslos Geld nach Moskau weiter


Von Jürgen Gebhard
Vlotho (WB). Ein vielversprechender Nebenjob kommt einen 19-jährigen Schüler aus Vlotho (Kreis Herford) teuer zu stehen. Über das Konto des jungen Mannes sollten von einer Firma Geldgeschäfte abgewickelt werden. Die Zahlungen stammten aber aus Betrügereien beim Online-Banking. Die Polizei leitete ein Strafverfahren gegen den 19-Jährigen ein. Ferner fordert eine Bank 2100 Euro von ihm zurück.
Der Schüler hatte per Internetanzeige nach dem Nebenjob gesucht. Eine Firma, die angeblich deutsche Kunden, aber keine eigenen Bankkonten hatte, meldete sich und bot den Job an. 2100 Euro gingen wenig später auf dem Konto des Schülers ein und wurden - abzüglich 168 Euro Provision - von dem jungen Mann vereinbarungsgemäß weitergeleitet. Die Drahtzieher sitzen vermutlich in Moskau.
Der Versender des Geldes war nach Angaben der Polizei Opfer von »Phishing«, geworden. Beim »Phishing« liest ein Trojaner - ein mit krimineller Absicht unbemerkt verbreitetes Programm - persönliche Daten für das Online-Banking aus. »Soll mit der geheimen TAN-Nummer die Überweisung abgeschlossen werden, taucht eine Fehlermeldung auf. Die geheimen Daten laufen im Hintergrund an den Versender des Trojaners, und der kann damit eine andere Überweisung von diesem Konto vornehmen«, sagte Kriminaloberkommissar Peter Vahrenhorst vom Fachkommissariat zur Bekämpfung der Computerkriminalität in Bielefeld.

Artikel vom 10.06.2005