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Computer-Brille lässt Welten verschmelzen

Heinz Nixdorf Institut feiert mit einem »virtuellen Cabrio« Premiere in Paderborn

Rafael Radkowski (28) hat im Paderborner Heinz Nixdorf Institut das virtuelle Cabrio entwickelt, das gestern Weltpremiere feierte. Foto: R. Kache

Paderborn (WB/ka). Die Verschmelzung von Realität und künstlichen Welten revolutioniert die Technik und eröffnet völlig neue Anwendungsmöglichkeiten. In Paderborn feierte auf der bundesweiten Fachtagung »Augmented & Virtual Reality« ein im Heinz Nixdorf Institut der Universität zusammen mit VW entwickeltes Cabrio Weltpremiere. Zum ersten Mal ist es möglich, unter realen Bedingungen mit einem speziell ausgestatteten Fahrzeug eine Testfahrt im Schritttempo zu unternehmen, bei der über eine Computerbrille verschiedene Ausstattungsvarianten des Autos in Echtzeit eingeblendet werden. Den Nutzen dieser Innovation erläutert Rafael Radkowski, der zusammen mit den VW-Ingenieuren die mobile Versuchsplattform am Heinz Nixdorf Institut der Uni Paderborn (Professor Jürgen Gausemeier) entwickelt hat: »Innenraum-Designer in den Autofabriken können in kürzester Zeit Optik und Funktionalität von Entwürfen testen, ohne dass - wie heute noch üblich - in langwieriger handwerklicher Arbeit Holzmodelle gefertigt werden müssen.« Auch potenzielle Autokäufer brauchen in Zukunft nicht mehr in Katalogen blättern - sie können durch ihre »Brille« sehen und begreifen, wie ihr individuell ausgestattetes Wunschmodell aussieht. Die Einsatzmöglichkeiten scheinen grenzenlos, bis hin zu fotorealistischen Arbeitsanweisungen für Monteure oder dem Programmieren von Industrie-Robotern.

Artikel vom 10.06.2005