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»So ziemlich alles
schief gelaufen«

NACHGEFRAGT bei Max Töpper

Bielefeld (WB/jm). Der Abstieg aus der Verbandsliga hatte für den Diplompsychologen Max Töpper vor allem zwei Ursachen: »Wir haben vorne die Dinger nicht gemacht und hinten doofe Kirschen gekriegt«. WB-Sportredakteur Jörg Manthey unterhielt sich mit dem Kapitän des TuS Dornberg über die abgelaufene Saison.

Wird der Abstieg bei der Mannschaftsfahrt nach Mallorca auf die Stimmung drücken?Max Töpper: Auch wenn der erste Schmerz verdaut ist; wir werden uns mit Sicherheit den Frust von der Seele trinken. Die Wege vieler trennen sich, das muss gefeiert werden. Wir haben als Truppe in den vergangenen Jahren nicht nur sportliche Erfolge errungen, wir sind Freunde geworden.
Sie waren Dauergast in der unteren Tabellenregion. Der Abstieg kommt nicht von ungefähr . . .Max Töpper: Es ist so ziemlich alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Trotzdem hatten wir den Nichtabstieg in eigener Hand. Am letzten Spieltag hat uns das nötige Quäntchen gefehlt. Das ist der Unterschied, wenn du oben und wenn du unten stehst. Da sprechen wir aus Erfahrung. So haben wir diesmal, anders als in den Vorjahren, eine riesige Anzahl an Elfmetern nicht bekommen.
Was waren für Sie gravierende Negativerlebnisse?Max Töpper: Da ist zum Beispiel das ominöse Spiel in Münster zu nennen, das wir mit 4:6 verloren haben. Oder dass der SV Hövelhof sich von unseren direkten Konkurrenten am Ende so hat abschlachten lassen. Gerade Hövelhof war die stärkste Mannschaft, die sich bei uns präsentiert hat. Diese Punkte fehlten.
Was haben Sie trotz allem als positiv empfunden?Max Töpper: Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir standen die ganze Zeit unten und in jedem Spiel mega unter Druck, mussten unbedingt gewinnen. Und trotz aller Fehlschläge sind wir immer wieder aufgestanden.
Was werden Sie persönlich nun machen? Suchen Sie woanders eine neue sportliche Herausforderung? Max Töpper: Meine Jahre in Dornberg werte ich trotz des Abstiegs als persönlichen Erfolg. Ich will mal ausprobieren, wie es ist ohne Fußball. Wenn ich das jetzt nicht probiere, mache ich es nie. Beruflich stehen bei mir einige Entscheidungen an. Mache ich meinen Doktor hier, oder gehe ich doch in eine andere Stadt? Dass jetzt erstmal Schluss ist, ist schon ein mulmiges Gefühl für mich.

Artikel vom 14.06.2005