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»Total überrascht - wir freuen uns«

Beste deutsche Schülerzeitung kommt aus Jöllenbeck - In Berlin geehrt

Von Gerhard Hülsegge
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld/Berlin (WB). Deutschlands beste Schülerzeitung kommt aus Bielefeld. Genauer gesagt: aus Jöllenbeck. Die »Waldschlösschen Post« ist gestern in Berlin in der Kategorie »Grundschulen« mit dem 1. Preis, dotiert mit 1000 Euro, beim Wettbewerb des Bundespräsidenten 2005 ausgezeichnet worden.

»Wir sind überrascht und freuen uns«, meinte Karin Sohl anlässlich der Preisverleihung zum WESTFALEN-BLATT. Die Leiterin der Grundschule am Waldschlösschen war bereits am Mittwoch mit den Schülerzeitungsredakteuren Annalena Sahrhage und Nils Thorben Weber (beide zehn Jahre jung) sowie mit Betreuungslehrerin Barbara Sundermann in die Bundeshauptstadt gereist. Von der Jugendpresse Deutschland (JPD), dem Bundesverband junger Medienmacher ins »Hilton« eingeladen, bummelten sie gestern Morgen gemeinsam über den Ku'damm bis zur Gedächtniskirche. Nachmittags fand die Preisverleihung im Plenarsaal des Bundesrats statt.
Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg und Vorsitzender des Bundesrates, war zwar wegen eines Sportunfalles verhindert. Das tat der positiven Stimmung aber keinen Abbruch. »Schülerzeitungen sind das Sprachrohr der Schüler, sie stehen für eine demokratische Schule«, so JPD-Vorstandssprecher Maximilian Kall. Deshalb gehörten nicht nur journalistisches und gestalterisches Niveau zu den Bewertungskriterien, sondern auch die Beteiligung der Schüler am Schulleben und die Interessenwahrnehmung von Schülern durch die Schülerzeitung. Kall: »Der Wettbewerb ist eine herausragende Auszeichung für das Engagement junger Medienmacher.«
Die Veranstaltung im Bundesrat wurde moderiert von Werner Sonne, Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio. Alle Gewinnerredaktionen waren für zwei Tage nach Berlin eingeladen worden, um die Hauptstadt kennenzulernen. Auf dem Programm standen Exkursionen in die Büros von ARD, ZDF und der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Mehr als 1700 Schülerzeitungen hatten sich am 2. Wettbewerb der Kultusministerkonferenz (KMK) und der JPD beteiligt, 170 schafften die Nominierung auf Bundesebene, 26 Redaktionen konnten sich in sechs verschiedenen Kategorien auf den ersten drei Rängen platzieren. Außerdem wurden drei Sonderpreise vergeben - zum Beispiel für das beste, unverwechselbare Erscheinungsbild.
Dass die »Blattmacher« aus Jöllenbeck, die mit ihrer 17. Ausgabe der »Waldschlösschen Post« schon auf Landesebene erfolgreich waren (wir berichteten), nun vor der Berliner »Rixi Times« und den »Mini-Pfälzern« ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen würden, hatten sie nicht erwartet.
Mit dem Intercity trafen die Jürmker Zeitungsmacher gestern Abend gegen 21.20 Uhr wieder auf dem Bielefelder Hauptbahnhof ein. Erstaunt war Karin Sohl darüber, wie die anderen Teams bereits als Landessieger gefeiert worden waren. Der JPD bescheinigte sie eine »gute und kindgerechte Organisation«.

Artikel vom 10.06.2005