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Ausländer lieben das Maritim

Hotelkette beherbergt 93 000 Amerikaner und steigert den Umsatz

Von Bernhard Hertlein
Frankfurt/Bad Salzuflen (WB). Zehn bis zwölf Millionen Euro zusätzlichen Umsatz erwartet Christian Windfuhr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Maritim Hotelgesellschaft mbH (Bad Salzuflen) von der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Dies entspreche etwa 3,3 Prozent vom Gesamtumsatz - doppelt so viel wie der Zuwachs in 2004.

Während der WM ist Maritim offizieller Partner des Weltfußballverbandes FIFA. Vier Hotels sind für die Offiziellen reserviert. Außerdem geht Windfuhr davon aus, dass auch die eine oder andere Nationalelf in einem Maritim-Hotel übernachten wird.
Noch hat Maritim das Umsatzniveau der Jahre 2000 und 2001 nicht wieder erreicht. Damals erzielte die Gruppe fast 350 Millionen Euro. Nach dem Anschlag auf das New Yorker World Trade Center am 9. September 2001 brach er jedoch auf 333 und im Jahr darauf sogar auf 325 Millionen Euro ein. Gleichzeitig gerieten die Zimmerpreise unter Druck. Inzwischen erholt sich der Umsatz wieder. In diesem Jahr erwartet Windfuhr einschließlich eines neuen Berliner Hotels 337 Millionen Euro.
Das zweite Maritim-Hauptstadthotel im Zentrum Berlins zielt mit 505 Zimmern und Sälen mit einer Kapazität bis zu 3000 Personen vor allem auf Kongress-Teilnehmer. Die Eröffnung des im Stil der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts eingerichteten Hauses ist für den 5. August geplant. Neu sind Windfuhr zufolge die »Tagungs-Suiten«, also Hotelzimmer, in denen gleichzeitig bis zu neun Personen zu einem Geschäftsmeeting zusammenkommen.
Wie fast alle Branchen, so profitiert auch die Hotellerie von den besser laufenden Konjunkturen im Ausland. Dies führt bei Maritim sogar dazu, dass der Ausländeranteil bei den Hotelgästen steigt. Insgesamt erreicht er heute 27, in Hotels wie Frankfurt sogar 57 Prozent. Die Rückkehr zu der Normalität vor dem 11. September 2001 spiegelt sich dabei vor allem in der wieder wachsenden Reiselust der Amerikaner. Die Zahl der US-Bürger, die in Maritim-Hotels übernachteten, stieg 2004 um 17 Prozent auf 93 000.
Zusätzlich zu den in dieser Zeitung schon vorgestellten Großprojekten in Deutschland, neben Berlin ein Renommierhotel in Dresden und ein neues Flughafen-Hotel in Düsseldorf, will Maritim im Ausland investieren. Dabei stützt sich die Kette bei den Ferienhotels vor allem auf HMS - ein Unternehmen, das aus der früheren LTU-Hotelkette hervorging und mehrheitlich dem ehemaligen Maritim-Manager Wolfgang Hedderich gehört. HMS baut ein Netz von inhabergeführten Maritim-Franchisehotels auf. Nach der Trennung von drei Häusern auf Kuba umfasst die Gruppe vier Häuser in Tunesien (2), auf Bali und in der Türkei. Die Zahl soll sich in wenigen Jahren auf 30 erhöhen - speziell durch Eingliederung von Hotels am Mittelmeer mit vielen deutschen Urlaubern.

Artikel vom 10.06.2005