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Mobilfunk: Der Trend
geht zu Billigmarken

Bei Simyo kostet die Minute nur 19 Cent


Frankfurt/Main (dpa). Die deutsche Mobilfunkbranche steckt nach dem Ende des rasanten Kundenwachstums in einer Phase tiefen Umbruchs. Mit der allmählichen Sättigung des Marktes können die Mobilfunkkonzerne neue Kunden nur noch bei ihren Konkurrenten abwerben. Kunden profitieren von sinkenden Preisen. Um ihren Markennamen nicht zu verwässern, setzen die Anbieter nun auf eigene Billigmarken.
Den Anfang machte die Düsseldorfer E-Plus, die mit ihrer Zweitmarke Simyo eine neue Preisrunde einläutete. Die Gesprächsminute kostet bei Simyo 19 Cent und ist damit deutlich billiger als bei den Wettbewerbern. Simyo richtet sich an junge, technikinteressierte Kunden, die häufiger über das Internet einkaufen. Dem Trend zur Zweitmarke kann sich auch Branchenprimus T-Mobile nicht verschließen. Seit Quartalen sinkt der Marktanteil der Bonner. T-Mobile-Chef René Obermann will nun mit einer Serviceoffensive kontern, die 2006 anrollen soll.
Als Marktführer kann T-Mobile auf die weniger profitablen Kunden nicht verzichten. »Die Pläne für eine Billigmarke liegen bereits ausgearbeitet in der Schublade«, sagt ein Unternehmenskenner. Vodafone D2 geht zusammen mit dem Rabattkartenanbieter Payback auf Kundenjagd. Am erfolgreichsten ist laut Marktforschungsinstitut Gartner der kleinste deutsche Anbieter O2, der mit Tchibo kooperiert und bislang 250 000 Nutzer gewann.

Artikel vom 10.06.2005