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Nach4:0 auf Halbfinal-Kurs

Birgit Prinz stellt gegen Italien neuen Tor-Rekord auf

Preston (dpa). Die wieder genesene Spielführerin Birgit Prinz hat Titelverteidiger Deutschland bei der Fußball-Europameisterschaft in England auf Halbfinal-Kurs gebracht.

Die Weltfußballerin aus Frankfurt legte mit ihrem Rekord-Länderspieltor in der 11. Minute im zweiten Gruppenspiel in Preston den Grundstein für den ungefährdeten 4:0 (2:0)-Erfolg gegen Italien. Conny Pohlers (18.), Steffi Jones (54.) und Anja Mittag (74./Handelfmeter) erzielten vor 1497 Zuschauern im Deepdale-Stadion die weiteren Treffer für die Mannschaft von Trainerin Tina Theune-Meyer. Der Einzug in die Vorschlussrunde ist für die DFB-Elf nach dem zweiten Vorrundensieg in der Gruppe B in greifbarer Nähe.
Der fünfmalige Europameister trat nach dem 1:0 zum EM-Auftakt gegen Norwegen mit zwei Veränderungen an. Spielführerin Prinz rückte nach überstandener Oberschenkelverletzung für Inka Grings in den Angriff. Zudem ersetzte Britta Carlson ihre Potsdamer Clubkollegin Navina Omilade. Die Rückkehr von Prinz zahlte sich schon nach elf Minuten aus. Die 27-Jährige brachte die deutsche Elf nach einem schönen Hacken-Zuspiel von Mittag früh in Führung und damit Ruhe ins deutsche Spiel. Durch ihr 84. Länderspieltor im 135. Einsatz löschte Prinz zudem den Rekord von Heidi Mohr (83) aus den DFB-Geschichtsbüchern. Pohlers, die schon gegen Norwegen das Siegtor geschossen hatte, sorgte mit ihren zweiten Turniertor nach 18 Minuten für klare Verhältnisse.
Allerdings hatte die DFB-Elf auch Pech, dass Kerstin Stegemann mit Verdacht auf Innenbandverletzung im Knie vom Feld musste. Für sie kam kurz nach dem 2:0 Stürmerin Inka Grings. Kerstin Garefrekes rückte nach hinten auf die rechte Abwehrseite. Pohlers (32.) und Mittag (34.) hätten die Führung bis zur Pause weiter ausbauen können.
Die sehr defensiv ausgerichteten Südeuropäerinnen fielen auch nach dem Wechsel mehr durch überflüssige Härte als durch flüssige Kombinationen auf. Nach dem 3:0 von Jones, die einen Schuss von Carlson an Italiens Torfrau Carla Brunozzi vorbei ins Tor lenkte, war die Partie entschieden. In der Schlussphase spielte das DFB-Team seine ganze Routine aus und ließ nichts mehr anbrennen. Der verwandelte Strafstoß von Mittag, die zunächst den Pfosten traf, war nur Zugabe.
Italien: Brunozzi - Masia, Ficarelli, Tona, Schiavi (46. Deiana) - Di Filippo - Pasqui, Camporese, Conti (52. Donenichecci),Zorri - Panico
Deutschland: Rottenberg - Stegemann (18. Grings), Jones, Hingst, Minnert - Garefrekes, Carlson, Lingor, Pohlers - Mittag (76. Smisek), Prinz

Artikel vom 10.06.2005