10.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Ich bin in einer Luxussituation«

Arminia: keine Option auf Amedick

Bielefeld (WB). 35 Meisterschafts- und drei DFB-Pokalspiele: Für Martin Amedick (23) hat sich der Wechsel von Arminia Bielefeld zu Eintracht Braunschweig gelohnt. Ausgerechnet mit einem Sieg gegen Arminias Amateure gelang ihm jetzt der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nun will Borussia Dortmund den Verteidiger verpflichten. Die Eintracht fordert mindestens 500 000 Euro Ablöse. Mit Amedick sprach Sportredakteur Dirk Schuster.
Ex-Armine Amedick
Glückwunsch zum Aufstieg, Herr Amedick. Borussia Dortmund möchte Sie gern unter Vertrag nehmen. Geht's für Sie gleich um zwei Klassen hoch?Martin Amedick: Fest steht: Ich habe noch ein Jahr Vertrag in Braunschweig. Es wird sicher noch Gespräche mit Dortmund geben. Aber die Eintracht hat mir ziemlich deutlich mitgeteilt, dass sie mich nicht gehen lassen will.

Arminia-Sportchef Thomas von Heesen hat kürzlich gesagt, bevor Sie nach Dortmund wechseln, müsste der DSC sein Okay geben. Könnten Sie sich auch eine Rückkehr nach Bielefeld vorstellen? Amedick: Da muss ich wohl mal was klarstellen: Mit Arminia sind bei meinem Wechsel nach Braunschweig, der ablösefrei war, überhaupt keine Klauseln oder Optionen vereinbart worden. Arminia wollte zwar gerne, dass ein Erst-Rückkaufrecht vereinbart wird und dass der Verein erster Ansprechpartner bleibt. Aber so etwas habe ich nie unterschrieben. Thomas von Heesens Behauptungen stimmen nicht.

Ist vor diesem Hintergrund eine Rückkehr zur Arminia kategorisch auszuschließen?Amedick: Mein mittelfristiges Ziel ist die 1. Bundesliga. Bielefeld spielt in dieser Klasse. Kategorisch auszuschließen ist das also nicht. Aber es hat zwischen Arminia und mir in der Zwischenzeit kein Gespräch gegeben. Dennoch: Ich hatte schöne sechs Jahre beim DSC und habe jetzt auch keinen Groll auf den Verein oder irgendwelche Personen.

Wenn Sie die freie Wahl hätten, nächste Saison in Braunschweig oder Dortmund zu spielen, was würden Sie tun?Amedick: Für einen Fußballer ist das eine Luxussituation. Ich wollte in den Profifußball. Und natürlich ehrt es einen, wenn ein Verein wie Borussia Dortmund Interesse zeigt. Aber ich habe in Braunschweig die Chance bekommen, mich zu entwickeln. Jetzt sind wir aufgestiegen. Der nächste logische Schritt für mich ist, mit Braunschweig in der 2. Liga zu spielen. Da muss ich mich beweisen. Und eine Strafe ist das ja auch nicht: Braunschweig ist ein super Klub mit fußballverrückten Fans.

Und wann fällt die Entscheidung?Amedick: Ich mache jetzt erstmal eine Woche Urlaub. Meine Freundin hätte gern eine Radtour gemacht. Aber ich bin doch ganz schön kaputt nach der Saison. Auf Mallorca bin ich besser aufgehoben. Danach sehen wir weiter.

Artikel vom 10.06.2005