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Zicken um die Zuckerbäckerin

Liebeskomödie mit Christine Neubauer, Hardy Krüger jr. und Ingolf Lück

Von Kerstin Heyde
ARD, 20.15 Uhr: Während sie privat ihr Wohlfühlgewicht längst gefunden hat, kämpft Christine Neubauer vor der Kamera heute noch einmal gegen lästige Pfunde. Als »Die Schokoladenkönigin« gibt sie sich recht sinnlich und führt nicht nur die Zuschauer in Versuchung.

Auch der junge Witwer Michael Bender (Hardy Krüger jr.) lässt sich von ihrem Charme und ihren köstlichen Pralinen verzaubern. Dem gemeinsamen Liebesglück stehen jedoch anderweitige Heiratspläne der Zuckerbäckerin im Wege. Sie ist fest entschlossen, ihren Jugendfreund Wolfgang zu ehelichen - obwohl die patente Konditormeisterin und der staubtrockene Jurist so gar nicht auf einer Wellenlänge funken. Ihm zuliebe versucht die wohlgerundete Titelheldin sogar abzuspecken, weil sie sonst nicht in ihr Traumhochzeitskleid passen würde.
Solche Sorgen kennt Christine Neubauer nur allzu gut. »Oh, ich kann das aus tiefstem Herzen nachempfinden«, seufzt die 42-Jährige, die jahrelang selbst mit ihrem Körper haderte. Mit Anfang zwanzig fand sich die Münchnerin plötzlich zu dick. Heute weiß sie: »Ich habe mich völlig falsch wahrgenommen. Wirklich zugenommen habe ich erst durch die ständigen Diäten und den daraus entstehenden Jo-Jo-Effekt.« Christine Neubauer hat es zum Glück geschafft, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und sich in ihrer Haut wieder richtig wohl zu fühlen. Sie kokettiert mittlerweile sogar mit dem Image des üppigen Vollweibs. Auch ihre Bücher »Die Vollweib-Diät«, »Das Vollweib-Training«, »Vollweib Beauty« und »Das Vollweib-Kochbuch« tragen ausnahmslos das Etikett einer selbstbewussten Frau.
Trotzdem versucht die Schauspielerin gerade wieder, ein paar Kilos zu verlieren - allerdings nur, weil es der Job verlangt. Als nächstes steht sie nämlich für das Nachkriegsdrama »Die Frau des Heimkehrers« in Nordhausen (Harz) vor der Kamera. »Da muss ich ein bisschen verhungert aussehen, denn wer hatte damals schon ausreichend zu essen?«
Regisseur Matthias Kopp inszenierte die von Tanja Ziegler produzierte Liebeskomödie nach dem Roman »Flusspferde küsst man doch« von Britta Blum. Neben Neubauer und Krüger jr. hat der gebürtige Bielefelder Ingolf Lück als Verlobter diesmal nicht so viel zu lachen. In weiteren Rollen sind Roxanne Borski, Julia Blankenburg und Ivan Robert zu sehen. Gedreht wurde in einem »echten« Berliner Café, das im Umbau war und nun für Julias Konditorei filmisch hergerichtet wurde.

Artikel vom 10.06.2005