17.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Leben
weitergeben
ist Heldensache«

»Junge Helden« engagieren sich

Eine hübsche, junge Frau ist mit dem Auto unterwegs. Doch statt auf den Straßenverkehr zu achten, ist sie damit beschäftigt, ihr Make up im Rückspiegel aufzufrischen. »Mach was Du willst, aber nimm den Ausweis mit«, steht darunter. Gemeint ist der Organspendeausweis. Und die beschriebene Szene ist das aktuelle Plakatmotiv des Vereins »Junge Helden«.

Claudia Kotter, heute 24 Jahre jung, hat den Verein zusammen mit Freunden und Familienmitgliedern im Februar 2003 gegründet. Nicht ohne eine Geschichte dahinter: Claudia selbst stand auf der Organtransplantations-Liste, wartete auf eine Spenderlunge. Ihre Ängste, die Konfrontation mit Krankheit und die Auseinandersetzung mit dem drohenden Tod haben sie schließlich bewogen, das Thema Organspende in die Welt zu tragen. Dank wirksamer Medikamente wartet die junge Frau heute nicht mehr auf ein Spenderorgan.
»Wir wollen den Dialog auf allen Ebenen führen, denn der Umgang mit Krankheit, der Ausschluss oder die Integration von Kranken ist ein gesamtgesellschaftliches Thema«, erklärt der Verein auf seiner Internet-Seite und konstatiert weiter: »Unser primäres Ziel jedoch ist die Verbreitung von Organspendeausweisen auch und gerade unter jungen Menschen - in unserer Generation«.
»Leben weitergeben ist Heldensache«, das ist einer der zentralen Standpunkte der »Jungen Helden«, die mit ihrem Engagement auch ein Fanal gegen Gleichgültigkeit setzen und auf die »wirklich wichtigen Dinge im Leben« hinweisen wollen.
Auch einige Prominente gehören den »Jungen Helden« an: Loretta Stern gehört zu den Gründungsmitgliedern. Jürgen Vogel, Barbara Schöneberger, Nora Tschirner, Fredi Bobic, Jessica Schwarz, Daniel Brühl, Denis Wucherer und Lucy von den »No Angels« zählen zu den engagierten Mitstreitern. Und der Kreis derer, die sich mit vollem Herzen einsetzen, wächst kontinuierlich.
Einige der Prominenten haben sich für ein sensationelles Foto-Shooting vor die Kamera des Hamburger Fotografen Christian von Alvensleben gewagt. Er hat das Thema Organspende in einer künstlerisch extrem ästhetischen, aber auch schockierenden, anrührenden und ganz bestimmt nie dagewesenen Weise umgesetzt. (dr)
www.junge-helden-org

Artikel vom 17.06.2005