»Matten« Kröger fit - Markus Eibl auch im Seitenwagen zu Hause
Bielefeld (WB). Das Fahrerfeld beim internationalen ADAC-Grasbahnrennen auf dem Leineweberring an diesem Sonntag steht in den Startlöchern und sieht, genau wie Zuschauer und Veranstalter, dem Rennen im 55. Vereinsjahr des DMSC Bielefeld erwartungsfroh entgegen.
Doppelweltmeister Robert Barth wird zwar erst gegen Mittag erwartet, gilt bei den Experten aber als ein Anwärter auf den Tagessieg auf dem von ihm so geschätzten Leineweberring. Dort erwarte ihn wohl eine »schwere Konkurrenz«; Barth betont aber, dass er es allen »schwer machen werde«, vor ihm ins Ziel zu kommen. In den vergangenen Jahren hatte der Mann aus dem Allgäu den Leineweberring nie ohne Podestplatz in Richtung Memmingen verlassen müssen, ist aber durch seinen zweiten Platz in Lüdinghausen gewarnt. Dort hatte ihn beim Vatertagsklassiker der amtierende Grasbahneuropameister Theo Pijper in der letzten Runde des letzten Laufes noch den Tagessieg entrissen. Dieser fährt nach eigenen Aussagen in der wichtigsten Saison seiner bisherigen Karriere. Sein erklärtes Ziel für die Saison 2005 ist der Gewinn der Langbahnweltmeisterschaft. Pijper gilt als Multitalent. In der Woche fährt er für die Edingburgh Monarchs Speedway in der britischen Premier League und startet an den Wochenenden auf den internationalen Langbahn-Meetings. Ebenfalls ein Mann mit Vorlieben für die schnelle Grasbahn in Bielefeld ist Stephan Katt. Mit seinem neuen Sponsor P-Collection (Schreibgeräte) aus Bad Salzuflen konnte er die laufende Saison optimal vorbereiten und ist nun mit bestem Material aufgerückt in die absolute Weltspitze der Langbahnfahrer. Sein Sieg am vergangenen Wochenende in Vils-hofen unterstreicht die Topform. Wieder einmal vom Pech verfolgt ist zu Saisonbeginn Matthias Kröger. Im vergangenen Jahr lag er im Mai mit Knochenbrüchen im Krankenhaus, um dann zwei Tage vor dem WM-Finale 1 in Bielefeld grünes Licht von seinen Ärzten zu bekom-men. Er konnte die vom DMSC reservierte Wild Card ziehen und sensationell Zweiter auf dem Leineweberring werden. In diesem Jahr erwischte es den Zopfträger beim Halbfinale in St. Macaire vor zwei Wochen. Bei einem Zusammenstoß mit einem finnischen Fahrer zog er sich eine schwere Gehirnerschütterung zu, konnte aber jüngst in Frankreich und Vilshofen schon wieder an den Start gehen. Auch er kommt als Mitfavorit nach Bielefeld. Vierter der Langbahn-WM 2004 wurde Enrico Janoschka. Er startete in die aktuelle Saison gleich mit einem Sieg beim EM-Halbfinale im niederländischen Vries. Auch nach der Qualifikation für das Grasbahn-EM Finale konnte er seine Formkurve auf hohem Niveau halten. Der Fahrer aus Güstrow ist auf der Bahn ein Kämpfer, für den ein Lauf erst beim Passieren der schwarzweiß-karierten Fahne zu Ende ist. Auf dem Leineweberring mit seinen idealen Überholmöglichkeiten hat ihn diese Einstellung im vergangenen Jahr immerhin auf den dritten Platz beim WM-Finale 1 gebracht. Zum ersten Mal mit dem gelben Startnummernschild der internationalen Lizenz am Start ist Markus Eibl aus Dietersburg. 2004 konnte er den DMSB-Pokal (Deutsche Meister-schaft der B-Lizenz Fahrer) gewinnen und wagte in der laufenden Saison gleich den Sprung ins Profilager. Aufgrund eines gebrochenen Handknochens verlief der Start noch verhalten. Dann aber folgten sensationelle Ergebnisse in der WM-Qualifikation. In seinem ersten Jahr bei den »Großen« der Bahnsportszene ist Markus Eibl bereits für die Finalläufe der Langbahn-WM qualifiziert. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass der 23-Jährige aus Dietersburg als Beifahrer von Thomas Kunert die deutsche Seitenwagenmeisterschaft gewinnen konnte. Als Aufsteiger in die A-Lizenz Klasse startet Markus Eibl auf dem Leineweberring allerdings sein Training erst einmal in der »Newcomer«-Klasse. Sollte er dort die schnellste Trainingszeit erzielen, steht er am Nachmittag mit Barth & Co. am Startband.
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