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Greenpeace misst Feinstaub
in »Kindernasenhöhe«

Umweltschutzorganisation fordert Rußfilter bis 2008


Bielefeld (MiS). Eine Passanten-Frage kennt Elke Braun von der »Greenpeace«-Gruppe zur Genüge. »Ja, unser Kleintransporter hat bereits einen Dieselrußfilter«, sagt sie immer wieder. Mit dem Mini-Laster ist »Greenpeace« zurzeit in ganz Deutschland unterwegs, um in 20 Städten an verkehrsreichen Punkten die Feinstaubkonzentration zu messen. Die Aktion läuft noch bis Anfang Juli.
Der Jahnplatz ist eine der Anlaufadressen. »Dabei ist uns klar, dass aussagekräftige Daten erst bei mindestens einjährigem Messbetrieb vorliegen können«, betont Elke Braun. Aber das 20 000 Euro teure Messgerät gibt einen Eindruck davon, wie und mit welcher Technologie die Daten erfasst werden. Es misst die Feinstaubkonzentration 1,20 Meter über dem Boden - in »Kindernasenhöhe«.
Neben der Aufklärung steht für die Umweltschutzorganisation »Greenpeace« die Information über die eigenen Forderungen obenan. »Wir wollen erreichen, dass bis 2008 alle Dieselfahrzeuge mit Rußfiltern nachgerüstet sind - komplett«, sagt Elke Braun. Die Politik müsse endlich entsprechende Beschlüsse fassen.
Seit dem 1. Januar 2005 gilt in Deutschland die so genannte »Feinstaubrichtline« der Europäischen Union. Sie beinhaltet, dass die Konzentration von Feinstäuben, die in den Städten vor allem durch den Autoverkehr entstehen, nur an 35 Tagen im Jahr den von der EU festgelegten Grenzwert überschreiten darf. Die Anzahl der zulässigen Überschreitungen reduziert sich ab 2010 sogar auf sieben.
An der von »Greenpeace« als »nicht gerade besonders verkehrsnah« bezeichneten offiziellen Bielefelder Messstation an der Bleichstraße wurde der zulässige Grenzwert seit Jahresbeginn bisher zehnmal überschritten.

Artikel vom 09.06.2005