09.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Güterwagen bringen Arbeit

Ausbesserungswerk Paderborn wieder gut ausgelastet

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Paderborn (WB). Das Güterwagenwerk der Bahn-Fahrzeuginstandhaltung in Paderborn hat für das gesamte Jahr volle Auftragsbücher. Eine Delle, die Ende 2004 für 550 Mitarbeiter erstmals in 95-jähriger Geschichte zu Kurzarbeit führte, ist offenbar überwunden.

Im Paderborner Werk werden jährlich 6500 Güterwagen und 40 000 Radsätze überwiegend für die Bahn, aber auch für Eisenbahnunternehmen aus Italien und der Schweiz gewartet. Mit einer zweitägigen internationalen Leistungsschau im Paderborner Werk verstärkt die Fahrzeuginstandhaltung der Bahn ihre Bemühungen um Aufträge aus dem europäischen Ausland und Unternehmen außerhalb der Bahn AG, um damit etwa 7000 Arbeitsplätze an 16 deutschen Standorten zu sichern. So wie in Paderborn füllt derzeit bundesweit die Bahn AG zu 90 Prozent die Auftragsbücher ihrer Tochter. Im internationalen Wettbewerb möchte Vorsitzender Dr. Johannes Keil (53) mit weiteren »Dritt-Aufträgen« die Position des Unternehmens stärken.
Keil rechnet von 2006 an mit einem Auftragsschub für Paderborn und alle 16 Instandhaltungs-Standorte, weil die neue Generation des Bahn-Fuhrparks zur Inspektion müsse. Allein für die Bahn hält die Fahrzeuginstandhaltung 3500 Lokomotiven, 2000 Triebzüge sowie 6000 Reisezugwagen und 100 000 Güterwagen in Schuss. Paderborn ist zusammen mit Eberswalde (Brandenburg) und einer Werkstatt im sächsischen Zwickau allein für die Wartung der Güterwagen zuständig.
Nach Schließung des Werks im rheinländischen Opladen sieht auch der Paderborner Werksleiter Friedemann Hein (57) ein Ende der Sanierung. Zu Höchstzeiten (1961) beschäftigte das ehemalige Ausbesserungswerk der Bahn in Paderborn 1800 Mitarbeiter.

Artikel vom 09.06.2005