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Ein Stück Nostalgie
im Queller Bahnhof

Michael Gradulewski Fahrdienstleiter


Quelle (ho). Er sorgt für die reibungslose Abwicklung der Zugfahrten auf dem Queller Bahnhof, stellt von Hand noch Weichen und Signale auf auf seinem Streckenabschnitt: Michael Gradulewski (44) ist Fahrdienstleiter auf dem ansonsten für das Publikum stillgelegten Queller Bahnhof. Seit Jahren versieht der Bahnbeamte dort seinen Dienst, im Schichtbetrieb abwechselnd mit weiteren Kollegen.
»Eine interessante und abwechslungsreiche Aufgabe«, sagt der Fahrdienstleiter, der immer auch ein Auge auf den beschrankten Bahnübergang an der »Carl-Severing-Straße« wirft. Die Schranken allerdings schließen sich beim Herannahen eines Zuges automatisch. In dem kleinen Stellwerksraum sieht es noch aus wie in der guten alten Zeit, auch wenn moderne Technik längst Einzug gehalten hat.
Weichen und Signale bringt Michael Gradulewski durch Verstellen verschiedener Hebel in Position. Drei bis vier Mal löst er die »Bremse«, schiebt die Hebel in die richtige Stellung. Ohne seine Handgriffe kann auf der eingleisigen Strecke kein Zug fahren. Stündlich sind es vier Züge, die auf diese Weise das »Grünsignal« für die Weiterfahrt bekommen. Jedes Mal, wenn ein Zug naht, gibt es eine Vormeldung. Der Bahnbeamte stimmt sich über das ortsbetriebene Kurbeltelefon mit den Nachbarfahrdienstleitern in Brackwede und Steinhagen ab.
Alle Hände voll zu tun gibt es, wenn ein Zug Verspätung hat. »Dann muss der andere aus der Gegenrichtung eben warten, bis der Queller Bahnhof wieder frei ist«. Fahrdienstleiter wie in Quelle gibt es noch an vielen Strecken der Deutschen Bahn. »Unsere Arbeit dient der Sicherung der Zugfahrt«, sagt der 44-jährige. Ernsthafte Zwischenfälle gab es auf »seiner« Strecke zum Glück noch nicht.

Artikel vom 09.06.2005