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Signale vor der WM

Tischtennis: Streit beendet - Weikert neuer Präsident

Frankfurt/Main (dpa). Ein Jahr vor der Mannschafts-WM 2006 in Bremen stehen die Signale beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) auf grün. Eine neue Führungsmannschaft mit Präsident Thomas Weikert (Limburg) und dem früheren Doppel-Weltmeister Steffen Fetzner (Grenzau) als Vizepräsident kann das Turnier in Ruhe organisieren.

Der 43 Jahre alte Rechtsanwalt Weikert, der Nachfolger von Walter Gründahl wurde, und Fetzner erhielten auf der Bundeshauptversammlung in Frankfurt/Main ohne Gegenstimmen das Vertrauen der 227 Delegierten, nachdem zuvor die monatelange Führungskrise beigelegt worden war.
»Ich will mit allen Landesverbänden und Gruppen pragmatisch zusammenarbeiten. Fetzner soll für die Öffentlichkeitsarbeit, für die Bundesliga und internationale Aufgaben zuständig sein«, erläuterte der frühere Bundesligaspieler Weikert sein Programm. »Ich sehe mich auch als Ansprechpartner für die Nationalspieler. Wichtig ist jetzt aber die WM. Wir haben durch den Führungsstreit ein Jahr verloren. Das müssen wir aufholen«, sagte Fetzner.
Die internen Querelen hatten sich an einem Streit zwischen Ex- Präsident Gründahl und Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb entzündet. Beide wurden von verschiedenen Landesverbänden unterstützt. Der zum Teil in der Öffentlichkeit ausgetragene Zwist führte vor allem im Ausland zu einem Imageschaden.
In einem Schlichtungsgespräch unter der Leitung des vom DSB benannten Anwalts Klaus Seeger zogen die Konfliktparteien noch vor der Wahl einen Schlussstrich. Die Rücktrittsforderungen an Gründahl und Gäb wurden zurückgenommen. Das bisherige Präsidium wurde entlastet, die Vizepräsidenten Eberhard Schöler (Leistungssport) und Klaus Maier (Finanzen) für zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.
Die Landesverbände des Südwestens erklärten die 1994 und 1995 an Gründahl geleisteten Zahlungen der Tischtennis Marketing Gesellschaft (TMG) für »genehmigt und geklärt«. Sie bedauerten, dass die Auseinandersetzung in die Öffentlichkeit getragen wurde.
Die Landesverbände aus Niedersachsen und Bremen bestätigten als TMG-Gesellschafter die »ordnungsgemäße Handlungsweise von Hans Wilhelm Gäb«, der als DTTB-Präsident zwischen 1990 und 1993 Unterstützungszahlungen an die Bürgerkriegsländer des Balkans und die Honorierung von Trainerverträgen über die TMG abwickeln ließ.
Die Gesellschafter drückten ihr Bedauern darüber aus, dass Zweifel an diesen Vorgängen ohne vorherige Prüfung des Sachverhalts in die Öffentlichkeit getragen wurden.

Artikel vom 13.06.2005