Von Friedrich-Wilhelm Kröger Mönchengladbach (WB).
Schon neun Jahre her, das letzte Spiel gegen Russland. Damals feierte die DFB-Auswahl bei der EM-Vorrunde in England einen 3:0-Sieg. Der zweifache Torschütze von vorgestern sitzt heute auf der deutschen Trainerbank. Und Jürgen Klinsmann hatte in seiner Anfangsformation gleich eine Überraschung im Angebot: Kuranyi »spielte« zunächst nur Zuschauer, für ihn durfte Asamoah neben Podolski angreifen. Die Russen eröffneten die Partie im Borussia-Park mit einer Moskauer Stadt-Auswahl. Sechs Profis stellte Lok, vier der Uefa-Cup-Gewinner ZSKA. Das erste Länderspiel in Mönchengladbach, das letzte »Härtetest« vor dem Confederations-Cup. Aber Ballack nahm das zu wörtlich. Für sein Foul an Ismailow, der bereits nach acht Minuten verletzt ausscheiden musste, hatte der Kapitän die Gelbe Karte verdient, kam jedoch mit einer Ermahnung davon. Dafür kassierte Hinkel nach einer Schwalbe seines Gegenspielers »gelb«, die russische Abwehr sah aber immer »rot«, wenn Podolski stürmte. Der Kölner zielte zwei Mal nur ganz knapp vorbei, er war vor der Pause der mit Abstand auffälligste und torgefährlichste deutsche Spieler. Aber die Russen, sie mischten auch mit - und deckten mehrfach Schwächen in der Abwehr auf. Wie schon am Samstag beim 4:1 gegen Nordirland in Belfast: Da passte die Abstimmung nicht immer, da gab es Lücken und Löcher. Die Quittung: Das 0:1, als Anjukow den Ex-Bielefelder Friedrich überlief und Kahn in der 26. Minuten keine Chance mehr ließ. Die richtige Antwort der Deutschen war der schnelle Ausgleich. Hinkel und Podolski spielten die Vorbereiter, Schweinsteiger (30.) erzielte sein erstes Länderspiel-Tor. Das Signal zu einer Sturm- und Drangphase, die verdiente Führung schaffte die DFB-Elf vor der Pause aber nicht mehr. Ein Ex-Gladbacher sollte in seiner »alten Heimat« noch mehr Schwung bringen. Deisler kam für Hinkel, die Zeichen standen auf verstärkter Offensive. Erst recht, als Trainer Klinsmann voll auf die Jugend und auf seinen Nachwuchsturm setzte. Asamoah machte seinem Schalker Vereinskameraden Hanke Platz, der neben Podolski seinen Einstand in der Nationalmannschaft feiern durfte. Allerdings, und das »bremste« das deutsche Spiel nach Wechsel erheblich: Ballack, zuletzt in Belfast Torschütze und Antreiber, er blieb an diesem Abend erheblich unter seiner Normalform. Trotzdem steht er bei Real Madrid auf der Wunschliste ganz oben, die Spanier erklärten Stunden vor dem Anpfiff erneut ihr Interesse. Dafür machte es Ballacks Bayern-Kollege im Borussia-Park umso besser: Er besorgte in der 69. Minute das 2:1
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