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Der SV Werder Bremen gehört zu den Erlauchten im Fußball, und auch seine Schachtruppe macht immer mehr auf sich aufmerksam. Wie man den schwächelnden Favoriten SG Porz mit 6:2 abfiedeln und selbst zum Aspiranten auf den Meistertitel avancieren kann, musste sich unter anderen der Porzer Alexander Graf zeigen lassen.


Sizilianisch

Weiß: Graf
Schwarz: Fish

1.c4 Sf6 2.Sc3 c5 3.Sf3 g6 4.d4 cd4 5.Sd4 Sc6 6.Sc2 Lg7 7.e4 a6 Strebt das baldige b7-b5 an, kräftig besonders dann, wenn der Be4 hängt. Daher vielleicht 8.f3. 8.Ld2?! 0-0 9.Le2 Tb8 10.Tc1 b5 11.cb5 ab5 12.b4 Eher nicht 12.Lb5 wegen 12...Se4 13.Lc6 Sd2 14.Dd2 dc6. 12...d5 13.ed5 Sd5 14.Sb5 La6 15.a4 Lb5 16.Lb5 Von 16.ab5 Sc3 17.Lc3 Lc3 18.Kf1 Sd4 ist nichts Gutes zu erwarten. 16...Sc3 17.Df3 Ehrgeizig, aber taktisch defizitär. Nötig ist 17.Lc3 Lc3 18.Ke2, auch wenn Weiß dank seiner unvollständigen Entwicklung manche Unbequemlichkeit ertragen muss, zum Beispiel 18...Sb4 19.Se3 Le5 oder 18...Db6 19.Dd3 Lb2 20.Tb1 Sd4 21.Sd4 Ld4. 17...Se5 18.Dc3 Tb5 19.Ke2 Nach 19.ab5 Sd3 gibt er auf. Bescheiden, aber zäh sieht die Aufgabe der Qualität für den schrecklichen Springer aus: 19.0-0 Td5 20.Lf4 Sd3 21.Dd2 Sc1 22.Dc1, was nur etwas für hartgesottene Verteidiger ist. Nach der Zentralisierung seines Königs geht GM Graf im Angriff der schwarzen Figuren unter; die verbundenen Freibauern werden bis zum Schluss keine Rolle spielen. 19...Td5 20.Tcd1 20.Se3 scheitert sehenswert, unter anderem an 20...Sf3 21.Dc4 Td2 22.Kf3 e5, dr. 23...Df6, zum Beispiel 23.Dc6 e4!. 20...Da8 21...Sd3 nebst Sb2 dürfte noch einfacher sein als der ebenfalls starke Textzug. 21.Le3 Nicht 21.Se3 Da4 22.Sd5 Db5 23.Ke1 Sd3. 21...Tc8 22.Db3 Td1 23.Td1 Dg2 24.Se1 Dh2 25.b5 25.Lc5 Dh5 geht ähnlich wie die Partie. 25...Dh5 26.f3 Die Kiebitze erwarteten 26.Kf1 Sc4 27.Tc1, doch 27...Se3 28.De3 Tc1 29.Dc1 Dh1 30.Ke2 De4 kostet noch mehr Holz. 26...Dh2 27.Lf2 Lf6 28.Td4 Ein Bock angesichts der Drohung 28...Lh4, nach dem Gennadij Fish die Partie zügig beendet. Doch was sonst? 28...Sc6 29.Te4 Sd4 30.Td4 Ld4 31.Sd3 Tc3 32.Dd1 Td3 33.Kd3 Df2 34.Kc4 Lb6 35.Dd5 Da2. - Weiß gab auf.






W. Popp, DSZ 1969Matt in vier Zügen






Lösung der Schachaufgabe von W. Gleave:

Das altehrwürdige preisgekrönte Stück sucht 1. Kd1! mit Zugzwang: 1...b5/d4/g4 2.Sc6/De1/Df4 matt beziehungsweise 1...S6f7/S8f7/Te6/Tf6 2.Tf5/Seg6/Sd7/Te3 matt.



Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 25.06.2005