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»Einvernehmliche Trennung«

Theater: Revelle kommt nicht, Christoph Knoch kommt


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Das Theater Bielefeld und der designierte Operndirektor und Künstlerische Betriebsdirektor Joel Revelle seien übereingekommen, so Intendant Michael Heicks gestern, »die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen«. Man habe sich »einvernehmlich getrennt«. Joel Revelle sollte seinen neuen Aufgabenbereich mit Beginn der Spielzeit 2005/2006 antreten.
Die Position des Künstlerischen Betriebsdirektors übernimmt stattdessen Christoph Knoch (37).
Knoch ist zurzeit am Theater Dortmund als Persönlicher Referent der Operndirektorin Christine Mielitz engagiert. Es sei zwar eine sehr kurzfristige Entscheidung, an das Theater Bielefeld zu wechseln, so Knoch, er fühle sich jedoch keinesfalls als Lückenbüßer: »Für mich ist das eine perfekte Chance.«
Das Bielefelder Theater habe positiv von sich reden gemacht, er freue sich auf einen »guten, spannenden Spielplan«. Christoph Knoch erzählt, es sei immer sein Traum gewesen, zum Theater zu gehen. Trotzdem habe er nach dem Abitur in Karlsruhe zunächst deutsches und französisches Recht in Saarbrücken studiert. Nach seinem zweiten Staatsexamen, das er in Köln ablegte, war Knoch in der Wirtschaft tätig (Mosaic Software AG, Meckenheim). Dann aber habe er eine Art »Schlüsselerlebnis« gehabt. Er organisierte die Lesereise »Ich, Gombrowicz« und fragte den Schauspieler Otto Sander, ob er dabei mitwirken wolle. Sander habe ja gesagt und seitdem habe er »Theater machen« wollen. Er war zunächst an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf tätig, ist seit 2003/04 in Dortmund. Knoch: »Ich habe schon mit 14 Theater gespielt, später auch Regie geführt, ich habe im Chor gesungen, Geige gespielt. Ich freue mich auf Bielefeld.«
Joel Revelle hatte sich im vergangenen Jahr auch um die Position des Intendanten des Theater Bielefeld beworben, gehörte zum Kreis der »letzten Fünf«.

Artikel vom 08.06.2005