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Heilers Vorlage für Klinsmanns Elf

Bielefelder Stadienbauer verlegt maschinell den neuen Rollrasen zum Confederation Cup

Von Michael Diekmann
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Klinsmanns Jungs wollen den Confederation Cup. Damit es klappt, hat Udo Heiler den grünen Rasen bereitet. Der Bielefelder Sportstättenbauer hat eben mit modernster Technologie Rasenflächen in den Stadien in Hannover und Leipzig eingebaut.

Auf den ersten Blick ist die Maschine in den Firmenfarben Grün und Orange eher unscheinbar. »Aber sie hat es in sich«, lobt Firmenchef Udo Heiler. Zusammen mit seinem Rasenprofi André Kastigen (38) hat der mittelständische Unternehmer vor gut einer Woche die in Holland gebaute nach eigenen Angaben einzige vollhydraulische Rasenverlegemaschine abgeholt, die in Deutschland von Gartenbaubetrieben eingesetzt wird. Für Heiler, einer der renommiertesten Sportstättenbauer in Deutschland mit Referenzadressen vom Berliner Olympiastadion bis zur imposanten AWD-Arena in Hannover, bedeutet die neue Maschine noch mehr Dienstleistungsangebot, um König Fußball im Lande stets erstklassige Bodenverhältnisse zu schaffen. Je nach Boden- und Wetterlage müssen Rasenstücke mehr oder weniger oft ersetzt werden.
Seit Inbetriebnahme der neuen Maschine haben die Bielefelder bereits das komplette Sportstadion in Bottrop, in Hannover und Leipzig wesentliche Teile der Confederation-Spielstätten mit neuem Rollrasen versehen. Heilers große Herausforderung folgt dann, fast wie bei Klinsmanns Fußballern, auch im kommenden Jahr zur WM 2006. Dann werden vermutlich alle WM-Stadien noch einmal mit neuem Rasen versehen. Zudem ist Heilers Team unter Führung von Greenkeeper Kastigen dann in der Lage, kurzfristig auch während der laufenden WM Stadien zu reparieren, wenn der Stolleneinsatz der Kicker allzu heftig war.
Die Firma Heiler, 1953 von Vater Herbert Heiler gegründet, beschäftigt mehr als 40 Ingenieure und Facharbeiter, setzt in ihrem umfangreichen Maschinenpark teilweise sogar auf Eigenentwicklungen und hat sowohl in Dortmund, Leverkusen und Schalke ihre grüne Visitenkarte abgegeben. »Multifunktionelle Stadien benötigen multikompetente Spezialisten«, unterstreicht Heiler im Hinblick auf Arenen, die immer häufiger zu Konzerten oder Marketing-Events genutzt werden.
Beispiel Bielefeld: Hier haben zwar die zwei vereinseigenen Rasenpfleger des DSC Arminia in der Schüco-Arena ihren grünen Teppich optimal in Form und Farbe. Aber nach dem Elton John-Konzert als Arminias Geburtstagsständchen, vermutet Heiler, wird neuer Rasen fällig, wo die Bühne gestanden hat.
Die neue Rasenverlegemaschine, die heute bereits wieder in der AWD-Arena in Hannover eingesetzt wird, erleichtert den Bielefeldern künftig die Pflegearbeiten und Instandhaltung. Heiler: »Wir haben ein gutes Auftragspolster und freuen uns auf die bevorstehenden Aufgaben rund um die Faszination Fußball.« Die Faszination Leichtathletik hatte Heiler 2004 in Berlin neu definiert - mit Laufbahnen in Marineblau.

Artikel vom 08.06.2005