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Detail oder große Idee

Management in Deutschland und Frankreich


Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Unternehmenskulturen in Frankreich unterscheiden sich sehr von denen in Deutschland. Diese Erfahrung machte Guy Povet, der als Chef von Renault Agriculture den Wechsel des französischen Traktorenherstellers unter das Dach des Harsewinkler Familienunternehmens Claas an oberster Stelle begleitete.
Über seine ersten Eindrücke und Erlebnisse berichtete Povet gestern im Rahmen der »Frankreich-Woche« der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen. In Deutschland dominierten die Spezialisten, in Frankreich die Generalisten. Hier lege man Wert, dass auch alle Details geregelt werden. Dort richte sich der Fokus auf die globalen Zusammenhänge.
Deutschland, so Povet, sei pragmatischer, klarer und disziplinierter. Die Diskussionen seien strukturiert und zielführend. Es werde erwartet, dass das Ergebnis sofort umgesetzt werde.
In Frankreich dagegen werde heftig um große Ideen gerungen. Die Manager seien kreativ -ĂŠauch im Auffinden völlig neuer Lösungswege. Am Ende entscheide der Patron bzw. Vorstandsvorsitzende - aber die Diskussion und die Suche nach einer besseren Lösung seien noch nicht beendet.
Povet: »Beide Wege ergänzen sich gut.« Voraussetzung sei, dass keine Seite der anderen ihren Weg aufzwinge. Die Begegnungswoche geht heute in Herford (MARTa) und Bielefeld (IHK, Commerzbank) weiter. Seite 4: Leitartikel
www.ostwestfalen-meets.com

Artikel vom 08.06.2005