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Autobranche
gibt kräftig Gas

300 000 Neuzulassungen im Mai

Flensburg (dpa). Auf dem deutschen Automarkt ist der Motor angesprungen. Nachdem bereits der April gut gelaufen war, wurden im Mai 300000 neue Autos zugelassen und damit 6,2 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Diese Zahlen teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gestern in Flensburg mit. »Die Zuversicht steigt mit jedem Monat«, sagte KBA-Präsident Ekhard Zinke. Mit 1,36 Millionen Neuzulassungen verließ der Markt auch für die ersten fünf Monate die Minuszone. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden 1,1 Prozent mehr neue Autos auf die Straßen gebracht.
Unter den großen deutschen Herstellern fuhr bislang BMW mit einem Plus von 19,5 Prozent bei den Neuzulassungen allen Konkurrenten davon. Der Marktanteil von BMW liegt mit 9,5 (Vorjahreszeitraum: 8,0) Prozent nur noch wenig hinter dem der Marke Mercedes von 10,1 (11,5) Prozent. Insgesamt reduzierten sich die Neuzulassungen von DaimlerChrysler um 10,6 Prozent. Der marktführende VW-Konzern konnte seine Position mit einem Plus von 2,7 Prozent leicht ausbauen und hält 30,3 (29,8) Prozent Marktanteil. Erfolgreichste VW-Konzernmarke war Audi mit einem Wachstum von 8,4 Prozent.
Unter den importierten Autos konnte vor allem Kia in diesem Jahr mit einem Plus von mehr als 50 Prozent enorm Gas geben und an etablierten Konkurrenten wie Honda und Mitsubishi vorbeiziehen. Insgesamt verbuchten die fernöstlichen Hersteller einen Zuwachs von 7,3 Prozent und steigerten damit ihren Marktanteil von 14,5 auf 15,4 Prozent. Die Verliererseite der größeren Automarken wird von Fiat mit einem Minus von 36,3 Prozent angeführt, was den Marktanteil von 2,1 auf 1,3 Prozent verringerte. Schwer zu kämpfen hatten auch Mazda (minus 17,9 Prozent), Ford (minus 4,2 Prozent) und Peugeot (minus 3,0 Prozent).
Schon im kommenden Jahr sollen in Indien die ersten VW-Autos vom Band rollen. Das berichtetete das »Handelsblatt«. Wahrscheinlich werde eine Variante des in Brasilien entwickelten Kleinwagens Fox in Indien gebaut.
Trotz der Feinstaubdebatte gewinnt der Dieselmotor nach Ansicht des Automobilzulieferers Bosch weiter an Attraktivität. In diesem Jahr werde der Dieselanteil an den Neuzulassungen in Westeuropa erstmals mehr als 50 Prozent betragen, sagte der Vorsitzende des Unternehmensbereiches Kraftfahrzeugtechnik, Bernd Bohr.

Artikel vom 08.06.2005