10.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Diese einmalige Chance nicht vertun


Zu der Berichterstattung über den von der Initiative »Bielefeld am Wasser« geplanten »Senne-See« schreibt ein Leser:
Bielefeld ist eine interessante Stadt. Sie hat viel zu bieten. Eine gute Infrastruktur. Eine vielfältige Wirtschaft mit einem gesunden Mix aus kleinen und großen Unternehmen. Eine ausgeglichene Bevölkerungsstruktur (nicht umsonst hat Bielefeld eine der niedrigsten Kriminalitätsraten in der Bundesrepublik). In Bielefeld fließen der öffentliche und der individuelle Verkehr (vergleichen Sie mal Bielefeld mit anderen Städten!). Bielefeld hat ein reiches Kulturleben und bietet vieles mehr.
Was Bielefeld nicht hat, ist ein See, in dem die Bevölkerung baden, segeln, paddeln, surfen, Wasserski laufen kann. Jetzt hat Bielefeld die einmalige Chance, den See zu bekommen, zu vergleichbar geringen Kosten. Statt jetzt diese Chance zu nutzen, sieht man zunächst nur Gründe, die dagegen sprechen. Diese mögen im Einzelnen sicher berechtigt sein. Es dabei zu belassen, halte ich jedoch für unverantwortlich.
Denn es gibt viele Gründe, die für den See sprechen:
- Der See schafft Arbeit, bei der Anlage und bei der Schaffung der Freizeitanlagen.
- Der See schafft Arbeitsplätze, für den Betrieb der Freizeitanlagen, in der Gastronomie, für die Erhaltung des Sees und der Uferanlagen.
- Die Wassersportmöglichkeiten gibt es jetzt zu Hause. Man muss nicht zum Dümmer fahren, was Sprit kostet und die Umwelt belastet, oder - was viele sich nicht leisten können.
- Bielefeld wird durch den See interessanter für Unternehmen, die sich hier ansiedeln, für junge Leute die hier wohnen und arbeiten wollen.
Im Einzugsgebiet leben etwa eine Million Menschen. Deshalb sind sehr viele Besucher zu erwarten. Durch sie ist mit so vielen Einnahmen zu rechnen, dass sich der See finanziell im Wesentlichen selbst tragen wird.
Es gibt noch ein Argument, und das ist vielleicht das Entscheidende. Angesichts der sinkenden Bevölkerung wird sich in absehbarer Zeit ein Konkurrenzkampf unter den Städten entwickeln, junge Bevölkerung zu halten und neue anzuziehen. Wenn wir den See haben, werden die Chancen für Bielefeld steigen, diesen Konkurrenzkampf zu bestehen.
Ich bin 69 Jahre alt und habe nicht mehr viel davon. Ich wünsche mir jedoch, dass Bielefeld auch in 50 Jahren noch eine lebensfrohe Stadt bleibt.
HARTMUT PIATERBielefeld

Artikel vom 10.06.2005