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Komponist
und Dirigent

Kurt Graunke ist tot

München (dpa). Der Dirigent und Komponist Kurt Graunke ist, wie erst gestern bekannt wurde, am Sonntag in München gestorben. Er wurde 89 Jahre alt.

Ausgebildet als Geiger, Klarinettist und Komponist gründete Graunke kurz nach Kriegsende das »Symphonie-Orchester Graunke«, das später in Münchner Symphoniker umbenannt und durch Konzertreisen weit über Bayern hinaus bekannt wurde. Graunke stand 1989 zum letzten Mal am Pult des Orchesters. Die Beisetzung findet morgen auf dem Münchner Waldfriedhof statt.
Graunke hat das Musikleben Münchens nach dem Zweiten Weltkrieg als Dirigent entscheidend mitgeprägt. Mit dem von ihm ins Leben gerufenen Symphonieorchester brachte er die ersten Live-Konzerte in ein noch zerstörtes München. Von 1948 an trat das Graunke-Orchester regelmäßig öffentlich auf. Mehr als 40 Jahre führte er das »Symphonie-Orchester Graunke«, das sich heute »Münchner Symphoniker« nennt.
Neben der Tätigkeit als Orchesterchef fand Graunke immer wieder Zeit für sein kompositorisches Schaffen. Außerdem gab er zahlreiche Gastdirigate bei namhaften Orchestern. Er komponierte neun Symphonien im traditionellen Stil, ein Violinkonzert und weitere kleinere Orchesterwerke. Zu seinem 85. Geburtstag hatte er einen Liederzyklus fertig gestellt. In seiner sportlich aktiven Zeit war Graunke ein leidenschaftlicher Rad-Rennfahrer. Noch mit 76 Jahren nahm er an einem Senioren-Weltcup teil.

Artikel vom 08.06.2005